Dieses Bild zeigt Pender Harbour an der Sunshine Coast BC

Geheimtipp Sunshine Coast BC: das versteckte Juwel Westkanadas

Wir hatten uns lange im Vorfeld unglaublich gefreut auf die Tage in einem für uns absolut neuen Landstrich: der Sunshine Coast nördlich von Vancouver an der Westküste British Columbias. Um eine Verwechslung mit der gleichnamigen Region in Australien zu vermeiden hat sich die Bezeichnung Sunshine Coast BC etabliert. Sie erstreckt sich über 180 Kilometer entlang der Strait of Georgia. Auf der anderen Seite liegt Vancouver Island.

Dieses Bild zeigt eine Collage der Sunshine Coast BC in British Columbia, Kanada

Die Sunshine Coast BC ist bekannt für Ihr mildes Klima, kristallklares Wasser, atemberaubende unberührte Natur, malerische Küstenorte und den entspannten Lebensstil seiner Bewohner. Sie bietet eine Vielzahl von Aktivitäten für Naturliebhaber und Outdoor-Enthusiasten. Als wir die Fähre aus Vancouver in Langdale verlassen merken wir schnell: die Uhren gehen tatsächlich anders hier an der Sunshine Coast. Bist Du bereit für ein Abenteuer? Dann begleite uns jetzt auf unserer Entdeckungsreise an drei phantastischen Tagen im Juli durch dieses versteckte Juwel Kanadas.

Anreise zur Sunshine Coast BC

Die Sunshine Coast gehört zwar zum kanadischen Festland, ist aber wegen der geographischen Gegebenheiten dennoch nur per Fähre oder Wasserflugzeug zu erreichen. Alle wichtigen Fährverbindungen an der Westküste von British Columbia werden von BC Ferries betrieben. Das Unternehmen ist die größte Passagierfährenlinie Nordamerikas und die zweitgrößte der Welt.

Startpunkt für die Überfahrt zur Sunshine Coast ist der Fährhafen Horseshoe Bay im Nordwesten Vancouvers. Von hier geht es in etwa 40 Minuten quer durch den Howe Sound zum Fähranleger Langdale nordöstlich des kleinen Städtchens Gibsons. Die Fähren verkehren in der Hauptsaison pro Richtung etwa ein dutzend Mal von morgens bis abends. Eine Reservierung ist empfehlenswert und erfolgt schnell und einfach online. Die Kosten betragen z.Zt. für einen normal großen PKW und zwei Personen inklusive Reservierungsgebühr etwa 70 Euro. Für Randzeiten und Buchungen weit im Voraus gibt es oft Spar-Preise, die bei der Buchung dann angezeigt werden. Nur die Reservierungsgebühr wird sofort online bezahlt, der Fahrpreis dann am Schalter beim Einschiffen.

Möchtest Du noch weiter zum nördlichen Teil der Sunshine Coast (und/oder dann weiter nach Vancouver Island) wartet eine zweite Fährverbindung auf Dich: die 50-minütige Überfahrt von Earls Cove nach Saltery Bay. Diese Strecke wird zur Hauptsaison etwa achtmal täglich pro Richtung bedient und ist nicht reservierbar. Es gilt das Prinzip: first come, first serve. Den Fahrplan findest Du hier auf der Seite von BC Ferries. Diese Fahrt ist kostenlos.

Die Überfahrt nach Vancouver Island schließlich erfolgt von Powell River nach Comox quer durch die Strait of Georgia. Die Fahrzeit beträgt etwa 90 Minuten. Diese Fähre verkehrt in der Hauptsaison viermal täglich und kostet für einen PKW und zwei Insassen inklusive Reservierung z.Zt. etwa 68 Euro. Auch für diese Fahrt gibt es in Randzeiten oft große Rabatte.

Eine sehr gute Karte aller Fährverbindungen stellt BC Ferries auf dieser Seite zur Verfügung. Zusammengefasst stellen wir also fest: für den Besuch der Highlights der Sunshine Coast benutzt Du die Fähre zwischen Horseshoe Bay und Langdale. Um die Sunshine Coast in eine Rundreise über Vancouver Island einzubinden (so wie wir es im Folgenden machen) kommen zusätzlich die Fährverbindungen zwischen Earls Cove und Saltery Bay und zwischen Powell River und Comox hinzu. Das Ganze funktioniert natürlich genau so auch in der Gegenrichtung.

google maps-Karte:

Die erste Fährstrecke von Horseshoe Bay nach Langdale

Wir haben gleich für die erste Verbindung des Tages um 7:30 Uhr reserviert. Mindestens sechzig Minuten vor Abfahrt muss man am Fähranleger sein. Es ist einiges los und wir sind froh, unsere Tickets schon in der Tasche zu haben. Das Einschiffen der Trucks, Wohnmobile und PKW ist gut organisiert und geht entsprechend zügig. Wir suchen uns einen Platz auf dem Oberdeck in der kraftvoll scheinenden Morgensonne. Pünktlich legen wir ab.

Die Fahrt durch den Howe Sound ist absolut spektakulär und die Ausblicke auf die umliegenden Berge und Inseln atemberaubend. Wir sind fast ein wenig traurig, dass das Erlebnis nach kurzweiligen 50 Minuten Fahrzeit schon wieder vorbei ist.

Auch das Ausschiffen geht wieder schnell und so fahren wir um kurz vor halb neun an der Sunshine Coast an Land. Wir sind mehr als gespannt, was uns nun die nächsten drei Tage hier erwartet.

Dieses Bild zeigt ein Schild in einem Cafe in Gibsons, BC an der Sunshine Coast

Der malerische Küstenort Gibsons

Ein paar Fahrminuten nach Verlassen der Fähre erreichen wir Gibsons an der Südspitze der Sunshine Coast. Das kleine Städtchen hat etwas weniger als 5.000 Einwohner und wurde 2009 zum weltweit lebenswertesten Ort in seiner Kategorie ausgezeichnet. Wir sind auch gleich begeistert: ein Küstenort wie aus dem Bilderbuch. Die Atmosphäre hier am frühen morgen ist außergewöhnlich und zieht uns gleich in Ihren Bann. Wir holen uns einen Kaffee aus einem der bunt bemalten Shops entlang der kleinen Hauptstraße und schlendern zum Hafen.

Dieses Bild zeigt den Hafen in Gibsons, BC an der Sunshine Coast

Hier liegen Fischerboote, kleine Jachten und kunstvoll bepflanzte Hausboote. Wir verstehen schnell, warum es soviele Künstler an die Sunshine Coast zieht, um hier zu leben und zu arbeiten.

Den Kanadiern ist Gibsons recht bekannt – zumindest von der Mattscheibe. Die beliebte Fernsehserie „The Beachcombers“ spielte hier über 350 Folgen von 1972 bis 1990.

Roberts Creek Pier – Strand mit Ausblick

Ungefähr auf halber Strecke zwischen den Ortschaften Gibsons und Sechelt lohnt ein Stopp am Roberts Creek Pier. Ein Damm führt hier ein Stück ins Meer hinein. Links davon findest Du einen kleinen Strand mit einer Menge angeschwemmtem Treibholz. Rechts davon liegt eine kleine Bucht mit Sandstrand. Du hast einen tollen Blick über die Strait of Georgia und die Berge der gegenüberliegenden Vancouver Island.

Wir fahren weiter auf dem Sunshine Coast Highway Richtung Sechelt. Mit etwas mehr als 10.000 Einwohnern ist dies die zweitgrößte Stadt an der Sunshine Coast. Durch ihre Lage zwischen dem Pazifik auf der einen Seite und dem Fjord Sechelt Inlet auf der anderen ist die Umgebung ein Paradies für Wassersportfreunde. Wir fahren heute nur hindurch. Es steht noch ein Highlight auf dem Tagesprogramm und da wollen wir nicht in Zeitnot kommen. Am Coopers Green Park kurz vor Halfmoon Bay halten wir für einen kurzen Blick auf die Bucht und die eifrigen Paddler.

Das angesprochene Highlight liegt jetzt nicht mehr weit entfernt und unsere Vorfreude ist riesig!

Smuggler Cove Marine Provincial Park – das kleine Paradies

Kurz hinter Halfmoon Bay zweigt die Brooks Road vom Highway 101 ab. Nach etwa dreieinhalb Kilometern auf dieser Straße erreichen wir einen kleinen Parkplatz und den Trailhead zum Smuggler Cove Marine Provincial Park. Woher hat die kleine versteckte und verzweigte Bucht Ihren Namen? Im späten 18. Jahrhundert verhalf ein Pirat namens Larry Kelly chinesischen Arbeitern, welche die Canadian Pacific Railway miterbaut hatten von hier aus zu ihrer illegalen Immigration in die Vereinigten Staaten. Der Legende nach wurde später zu Zeiten der Prohibition von hier der auf der benachbarten Texada Island gebrannte Schnaps in die USA geschmuggelt.

Nun aber zur Wanderung: diese führt die ersten paar hundert Meter durch einen dichten Wald und dann über mehrere Holzstege durch ein pittoreskes Sumpfgebiet. Vogelgezwitscher begleitet Dich und mit etwas Glück siehst Du einen der vielen hier lebenden Biber.

Dann teilt sich der Trail. Links geht es in etwa 15 Minuten zu einem kleinen steinigen Strand mit toller Aussicht auf Grant Island, die Welcome Passage und die Strait of Georgia und Texada Island in der Ferne.

Rechts geht es auf den Loop durch die Smuggler Cove. Diesen nehmen wir heute als erstes unter die Füße. Es geht leicht bergauf und wir haben erste tolle Aussichten auf das smaragdgrüne Wasser der Bucht. Die Bäume lichten sich bald und der Weg führt entlang dieses traumhaften Fleckchens Erde schließlich auf einen felsigen Vorsprung direkt über dem Eingang zur Bucht.

Dieses Bild zeigt den Smuggler Cove Marine Provincial Park an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada

Die Szenerie ist wirklich unglaublich spektakulär und für uns der Inbegriff von romantisch. Immer mal wieder schippert ein Boot in die Bucht. Ansonsten ist nicht viel los hier.

Wir machen auf einer der Picknickbänke eine ausgiebige Rast und können uns dann nur schwer von diesen grandiosen Ausblicken wieder losreißen.

Wir wollen aber natürlich auch noch den anderen Weg bis zum kleinen Strand laufen. Zurück an der Kreuzung laufen wir nun also links. Nach etwa zehn Minuten erreichen wir den kleinen Strand, zu dem wir hinabklettern und direkt an der Welcome Passage stehen. Auch diese Aussicht ist absolut phantastisch!

Zurück am Auto haben wir uns alles in allem etwa zweieinhalb Stunden im Park aufgehalten und sind knapp fünf Kilometer gelaufen. Der Smuggler Cove Marine Provincial Park ist eine absolute Top-Empfehlung und gehört zu einem Besuch der Sunshine Coast BC hundertprozentig dazu!

Der Besuch des Smuggler Cove Marine Provincial Park ist übrigens auch ohne eigenes Auto möglich. Es gibt eine geführte Kleingruppen-Tour (max. 6 Personen). Sie dauert etwa 7 Stunden und beinhaltet die Abholung am Fährterminal in Langale, den Besuch von Gibsons Landing und Roberts Creek und eine zweistündige Wanderung im Park. Danach geht es zurück zum Fährterminal Langdale.

Madeira Park und Garden Bay in Pender Harbour

Etwa 20 Fahrminuten gen Norden auf dem Sunshine Coast Highway 101 liegt unser nächstes Ziel: Pender Harbour mit seinen Ortschaften Madeira Park, Garden Bay und Irvines Landing. Pender Harbour ist kein einzelner Hafen im ursprünglichen Sinne. Er bezeichnet vielmehr eine Ansammlung verschlungener Buchten, die sich fünf Kilometer ins Landesinnere ziehen und mehr als 60 Kilometer Küstenlinie bieten. Fast jede dieser Buchten hat seine eigene kleine Marina. Die Möglichkeiten an Aktivitäten ist dementsprechend riesig. Wir fahren zuerst zur Madeira Marina an der Welbourn Cove in Madeira Park. Vor uns liegt hier ein typischer Sunshine Coast Yachthafen wie aus dem Bilderbuch.

Dieses Bild zeigt die Madeira Marina in Pender Harbour an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada

In einem größeren Schlenker um die Ausläufer der Bucht fahren wir danach zur Fisherman’s Marina an der Pool Road in Garden Bay. Rund um John Henry’s Marina & Resort laden bunt bemalte Picknickbänke- und Stühle zum Verweilen in dieser traumhaften Kulisse ein.

Schwimmen, Schnorcheln, Tauchen, Segeln, Angeln, Kanufahren, Wandern – all das und noch viel mehr ist möglich in der unglaublich schönen Wasserwelt rund um Pender Harbour. Alleine diese Gegend rechtfertigt einen zweiwöchigen Aufenthalt. Wir müssen allerdings weiter. Für unsere zwei Nächte an der Sunshine Coast haben wir uns etwas gegönnt und da möchten wir noch etwas vom Rest des Tages haben.

Dieses Bild zeigt den Ruby Lake an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada

Wir fahren weiter gen Norden und vorbei am wunderschönen Ruby Lake. Die Wege sind kurz hier und so erreichen wir um 16:30 Uhr unser Ziel in Egmont.

Traumunterkunft West Coast Wilderness Lodge in Egmont

Eine der besten Unterkünfte an der gesamten Sunshine Coast liegt unweit des kleinen Örtchens Egmont direkt am Fjord Sechelt Inlet in traumhafter Naturkulisse: Die West Coast Wilderness Lodge! Wir hatten bei der Hotel-Recherche für unseren Trip Bilder von der Lodge gesehen und waren gleich total begeistert und sicher, dass wir unsere beiden Nächte genau hier verbringen.

Dieses Bild zeigt die West Coast Wilderness Lodge in Egmont an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada
Sonnendeck der West Coast Wilderness Lodge

Die Lodge bietet Platz für gerade einmal 40 Gäste in Oceanfront-Zimmern und -suiten und deren Pendants zur Waldseite nach hinten. Alle Zimmer verfügen über einen großen Balkon bzw. eine Terrasse.

Wir waren unglaublich begeistert von der West Coast Wilderness Lodge und hätten locker eine Woche hier verbringen können. Die Lage ist wirklich unglaublich und an dem Ausblick vom Balkon konnten wir uns gar nicht sattsehen.

Sechelt Inlet Egmont 1
Sonnenuntergang über dem Sechelt Inlet

Mindestaufenthalt sind zwei Nächte. Morgens ist ein a la carte-Frühstück und abends ein 3-Gänge-Menü im hauseigenen Inlets Restaurant inklusive. Das Essen war an beiden Abenden herausragend!

Gebucht haben wir unsere Oceanview-Suite in der West Coast Wilderness Lodge über tui.com (*). Auch der andere große deutsche Reiseveranstalter DERTour (*) hat diese Unterkunft in seinem Programm.

Es gibt natürlich eine Vielzahl weiterer Unterkünfte in allen möglichen Kategorien an der Sunshine Coast:

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Skookumchuck Narrows – die schnellste Gezeitenstromschnelle Nordamerikas

Nur wenige Kilometer östlich der West Coast Wilderness Lodge liegt ein weiteres Top-Highlight der Sunshine Coast: die Skookumchuck Narrows. In der Sprache der Chinook First Nation bedeutet Skookumchuck soviel wie „wildes starkes Wasser“. Eine 4 Kilometer lange Wanderung (one-way / 8 Kilometer gesamt) durch wunderschönen Regenwald führt Dich zu den schnellsten Salzwasser-Stromschnellen Nordamerikas.

Dieses Bild zeigt die Skookumchuck Narrows bei Egmont an der Sunshine Coast in British Columbia
Skookumchuck Narrows

Hier an der einzigen Verbindung zwischen dem Fjord Sechelt Inlet mit seinen beiden Seitenfjorden Narrow Inlet und Salmon Inlet und dem Pazifik enstehen durch das zufließende Wasser bei Flut und das abfließende Wasser bei Ebbe ein- bis dreiimal täglich spektakuläre Stromschnellen. Der Gezeitenhub beträgt dann bis zu fünf Meter und die Strömung erreicht Geschwindigkeiten bis zu 30 km/h. So entstehen oftmals „stehende Wellen“ und bis zu 20 Meter große „Whirlpools“. Das zieht natürlich die besten Kayak- und Kanufahrer der Welt an, die hier oft anzutreffen sind. Die Zeiten, zu welchen das Spektakel am besten zu bewundern ist findest Du hier auf dieser Seite.

Wir haben Glück, dass das Schauspiel heute für uns am Vormittag stattfindet und wir so den Nachmittag noch für andere Aktivitäten zur Verfügung haben. Um 9:30 Uhr starten wir unsere Wanderung von dem kleinen Parkplatz und laufen kurze Zeit später durch einen wunderschönen Küsten-Regenwald.

Es gibt zwei Aussichtspunkte am Ende der Wanderung: den North Point etwas oberhalb mit bestem Blick auf die Whirlpools und den Roland Point direkt am Wasser für beste Blicke auf die Schnellen. Nach etwa 50 Minuten erreichen wir den ersten Aussichtspunkt. Die Kraft des Wassers ist wirklich unglaublich und die tanzenden Whirlpools ziemlich spektakulär.

Außer uns ist nur eine Handvoll Leute hier. Wir laufen weiter zum zweiten Aussichtspunkt, der nur einen Steinwurf entfernt liegt. Das Getose des Wassers ist hier noch lauter. Die Felsen am Wasser sind übersät mit Muscheln und anderen Meereslebewesen. Ein toller Ort!

Insgesamt hat unser Ausflug etwa zweieinhalb Stunden gedauert. Gegenüber des Trailhead-Parkplatzes liegt das Egmont Heritage Center. Dieses kleine Museum gibt in wechselnden Ausstellungen Einblick in das Leben der ersten Bewohner dieser Gegend. Auf dem Außengelände sind einige alte Fahrzeuge und Maschinen ausgestellt.

Wir fahren zurück zur West Coast Wilderness Lodge und ziehen uns um für unsere nächsten Aktivität am heutigen Tage. Jetzt wird es sportlich!

Kayakfahren auf dem Sechelt Inlet

Den Nachmittag wollen wir auf dem Sechelt Inlet verbringen – dem wunderschönen Fjord auf den wir seit 24 Stunden von unserem Balkon aus blicken. Einen Steinwurf von unserer Unterkunft entfernt befindet sich das Egmont Adventure Center. Die sehr netten Betrieber bieten Bootsausflüge, Jetski-Touren, geführte Kayak-Touren und einiges mehr an. Wir wollen heute auf eigene Faust auf das Wasser und mieten für drei Stunden ein Zweier-Kayak. Die Formalitäten sind schnell erledigt, wir bezahlen knapp 90 Kanadische Dollar, legen die Schwimmwesten an und sitzen kurze Zeit später in den harten Sitzen unseres Bootes.

Dieses Bild zeigt Caro und Malte beim Kayakfahren auf dem Sechelt Inlet an der Sunshine Coast in British Columbia
Kayakfahren auf dem Sechelt Inlet

Den gleichmäßigen Paddelschlag haben wir recht schnell wieder drauf, waren wir doch vor ein paar Monaten erst für zwei Tage mit dem Kayak im Spreewald unterwegs. Der Unterschied zwischen den ruhigen Fließen dort und dem rauhen Wasser eines Fjordes am Pazifik wird uns allerdings sehr schnell klar. Wir fahren erstmal mit der Strömung fjordabwärts bis zu einer kleinen Insel. Hier tummeln sich einige Seehunde an Land und im Wasser, die uns interessiert beobachten.

Sechelt Inlet Kanutour 8

Ab und zu fliegt ein Wasserflugzeug über unsere Köpfe. Und immer wieder mal kreuzt auch ein Motorboot unseren Weg. Ansonsten sind wir total allein hier auf dem Wasser. So macht es uns unheimlich viel Spaß und wir paddeln bis zur kleinen Egmont Marina und dann zurück in die andere Richtung. Nun geht es gegen die Strömung. Das kostet gleich wesentlich mehr Kraft. Kurze Pausen werden umgehend bestraft, da der mühsam gewonnene Raumgewinn sofort wieder mit der Strömung weggesogen wird.

Wir fahren an dem Anleger des Egmont Adventure Center und unserer Unterkunft vorbei hinein in die kleine Bucht Malibu Landing. Hier liegen etwas größere Schiffe. In deren Schutz können wir eine ausgiebige und absolut nötige Pause machen. Dann paddeln wir zurück zu der kleinen Insel mit den Seehunden, wo es uns so gut gefallen hat. Die Strömung wird mit zunehmender Flut nun immer stärker. Die Skookumchuck Narrows sind nicht allzu weit entfernt. Dahin möchten wir heute nicht mehr abgetrieben werden. Unter vollem Einsatz und mit letzten Kräften erreichen wir nach etwa zweieinhalb Stunden auf dem Wasser wieder den Anleger, wo uns freundlicherweise gleich aus dem Boot geholfen wird. Das war ein unheimlich toller Ausflug, den wir nur wärmstens empfehlen können!

Am Abend gibt es wieder ein ausgesprochen gutes 3-Gänge-Menü im Restaurant und den Tag lassen wir mit einem Glas Wein beim Sonnenuntergang am Steg der West Coast Wilderness Lodge ausklingen.

Dieses Bild zeigt den Sonnenuntergang am Sechelt Inlet an der Sunshine Coast in British Columbia

Morgen früh müssen wir relativ zeitig los, denn wir wollen die zweite Fähre des Tages um 8:30 Uhr nehmen und dann weiter Richtung Vancouver Island.

Die zweite Fährstrecke von Earls Cove nach Saltery Bay

Wie ich weiter oben schon geschrieben habe ist die kurze Fährverbindung zwischen Earls Cove und Saltery Bay nicht im Voraus buchbar. Es gilt das Prinzip „first come first serve“. Dafür ist die Fahrt kostenlos bzw. in der vorherigen Fahrt inkludiert. Denn ohne die Fähre aus Vancouver oder Vancouver Island wäre man jetzt ja nicht hier. Wir sind deshalb heute früh am Anleger, etwa 80 Minuten vor Abfahrt. Zwei Dutzend Fahrzeuge sind vor uns, das heißt wir kommen sicher mit. Das Einschiffen geht wieder sehr schnell und gut organisiert, so dass wir pünktlich ablegen.

Dieses Bild zeigt die Fährfahrt von Earls Cove nach Saltery Bay mit BC Ferries an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada

Knapp 50 Minuten dauert die Überfahrt zum nördlichen Abschnitt der Sunshine Coast. Auch heute sind die Ausblicke wieder absolut spektakulär und die Fährfahrt ein Highlight für sich. Viel zu schnell legen wir an. Für vier Fähren pro Tag sind die Fahrpläne so gestaltet, dass man gleich die Anschlussfähre in Powell River nach Vancouver Island bekäme, wenn man die 30-minütige Fahrt bis zum Anleger ohne Stopps durchziehen würde. So eilig haben wir es aber dann doch nicht. Wir haben das Schiff um kurz vor zwölf reserviert und können es somit etwas ruhiger angehen lassen.

Powell River – die größte Stadt an der Sunshine Coast BC

Der Sunshine Coast Highway führt uns fast die ganze Zeit entlang der Strait of Georgia mit wunderbaren Ausblicken auf Texada Island vor uns und Vancouver Island dahinter. An einem kleinen Parkplatz mit Totem Poles und einem Gedenkstein machen wir ein kurzes Picknick und genießen die Vormittagssonne.

Powell River selbst ist ein gemütliches kleines Städtchen mit etwa 14.000 Einwohnern. Die Zellstoff- und Papierfabrik in der Stadt war einmal die größte der Welt. Zehn Betonschiffe aus dem ersten und zweiten Weltkrieg liegen als Wellenbrecher vor dem kleinen Hafen der Fabrik unweit des Powell River Historic District.

Dieses Bild zeigt die Betonschiff-Wellenbrecher in Powell River an der Sunshine Coast in British Columbia, Canada
Powell River Concrete Ship Breakwater

Die dritte Fährfahrt von Powell River nach Comox auf Vancouver Island

Sechzig Minuten vor Abfahrt sind wir schließlich am Fähranleger Westview. Die Wartezeit verbringen wir in der Sonne auf der Ladefläche unseres Pick-Up. Pünktlich geht es los und wir fahren an der Nordspitze von Texada Island vorbei einmal quer durch die Strait of Georgia.

Der Wind pfeift heftig oben an Deck. In der Ferne funkeln die schneebedeckten Gipfel von Vancouver Island in der Sonne. Riesige Containerschiffe sind natürlich auch unterwegs.

Dieses Bild zeigt die Fährfahrt von Powell River an der Sunshine Coast nach Comox auf Vancouver Island in British Columbia, Canada

Nach 90 Minuten schließlich erreichen wir den Fähranleger Little River in Comox. Nun freuen wir uns riesig auf ganz sicher erlebnisreiche Tage auf Vancouver Island.

Fazit

Die Sunshine Coast BC hat unsere hohen Erwartungen fast noch übertroffen. Sie ist wirklich ein unglaublich schönes Fleckchen Erde mit einem ganz eigenen Flair. Zudem läßt sie sich perfekt in eine Tour mit Vancouver Island einbauen. Wir empfehlen zwei Übernachtungen. So ist ausreichend Zeit für die beiden spektakulären Highlights Smuggler Cove und Skookumchuck Narrows. Die drei Fährfahrten waren für sich allein ebenso absolute Höhepunkte. Wir werden ganz sicher noch einmal wiederkommen!

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Malte

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