Kipahulu 6

3 Tage im Paradies: die Top-Highlights auf Maui, Hawaii


Nach unseren fünf phantastischen Tagen auf Big Island heißt es nun: Willkommen auf Maui, der hawaiianischen Trauminsel im Herzen des Pazifiks. Mit atemberaubenden Landschaften, einer reichen Kultur, faszinierender Tierwelt und endlosen Möglichkeiten für Abenteuer und Entspannung ist Maui ein Ziel, welches schon lange auf unserer Reiseliste stand. Erfahre hier nun alles über unsere persönlichen Top-Highlights auf Maui, Hawaii!

Maui ist die zweitgrößte und zweitmeist besuchte Insel Hawaiis und trägt den Beinamen „Insel der Täler“. Sie gliedert sich in 5 Regionen:

  • Central Maui: hier liegt der Flughafen Kahului (OGG) und auch der Großteil der Inselbevölkerung lebt hier. Das Iao Valley State Monument mit seinen nebeligen Wäldern, grünen Tälern und rauschenden Bächen beherbergt eine der berühmtesten Sehenswürdigkeiten der Insel: die fast 370 Meter hohe Iao Needle.
  • East Maui: der kleine Ort Hana als Endpunkt der weltbekannten „Road to Hana“ und die Pools of Oheo – auch bekannt als die „Seven Sacred Pools“ – sind die bekanntesten Ziele im östlichen Teil der Insel.
  • South Maui: an der trockenen und sonnigen Südwestküste befinden sich kilometerlange Sandstrände und in Kihei und Wailea die meisten und größten Resorts und Hotels.
  • West Maui: auch weiter im Norden zeichnet sich die Westküste mit einzigartigen Stränden und tollen Resorts aus. Der Surferort Honolua Bay, die weltbekannten Golfplätze im Kapalua Resort, der fast fünf Kilometer lange Kanaapali Beach und der historische Walfangort Lahaina finden sich in dieser Region der Insel.
  • Upcountry Maui: Heimat des von überall in Maui aus sichtbaren Haleakala-Kraters im Haleakala National Park und eines der Top-Highlights der Insel.

Für unsere drei Nächte auf der Insel mussten wir uns aus der Vielzahl der Highlights Mauis für eine kleine Auswahl entscheiden. Welche das sind erfährst Du nun. Begleite uns also auf einer Entdeckungsreise durch die Schönheit und Vielfalt von Maui. Und lasse Dich inspirieren, Deinen eigenen Traumurlaub auf dieser einzigartigen Insel zu planen. Maui erwartet Dich auf jeden Fall mit offenen Armen!

Anreise

Der Flughafen von Maui (OGG) liegt bei Kahului im Norden der Insel. Er wird vom amerikanischen Festland von vielen Airlines direkt angeflogen. Die meisten Verbindungen gibt es mit dem Flughafen Honolulu auf der Insel Oahu. Sie gehört zu einer der verkehrsreichsten Strecken der USA.

Hawaiian Airlines bringt uns in etwas mehr als 30 Minuten Flugzeit von Big Island nach Maui. Wir haben einen tollen Blick auf die unbewohnte Insel Kahoʻolawe, welche bis Anfang der 1990er Jahre der US-Armee als Trainings- und Testgelände diente.

Kurz darauf überfliegen wir die Ma’alaea Bay, ein bekannter Winter-Surfspot mit gigantischen Wellen.

Und nur ein paar Minuten später befinden wir uns im Landeanflug auf Kahului, den Haupt-Flughafen von Maui. Das kleine Feuer unweit des Airports, welches wir aus dem Fenster sehen, soll uns für die nächsten 24 Stunden noch extrem beschäftigen. Davon ahnen wir in diesem Moment aber noch nichts.

Eine Freundin aus Los Angeles hat für unsere Ankunft ein traditionelles „Lei-Greeting“ organisiert. Unsere Freude ist groß als wir am Gate mit dem kunstvollen Blumenschmuck begrüßt werden.

Es herrscht eine eigenwillige Unruhe am Flughafen. Viele Feuerwehrleute sind hier unterwegs und von draußen hört man immer mehr Sirenen. Wir holen unser Gepäck und laufen den kurzen Weg zur Hertz Autovermietung, wo schon unser feuerrotes Camaro-Cabrio auf uns wartet. Der Kuihelani Highway ist wegen des Feuers bereits gesperrt und so fahren wir einen kleinen Umweg über Waikapu, um an die Südwestküste zu gelangen. Am Papawai Scenic Lookout sehen wir dann grauschwarze Rauchwolken über die Ma’alaea Bay ziehen.

Kurz darauf ertönt auf unseren Handys ein ohrenbetäubendes Signal und die Warnung, dass der Ort Maalaea und Teile von Kihei zu evakuieren seien. Jetzt wird uns doch etwas mulmig – gerade weil in Kihei unser Appartment für die nächsten drei Nächte liegt. Dort können wir erstmal sowieso nicht hin, also fahren wir wie geplant erstmal weiter entlang der Küste nach Lahaina.

Lahaina

Die historische Stadt an der Nordwestküste Mauis mit etwa 12.000 Einwohnern war Mitte des 19. Jahrhunderts der wichtigste Walfängerhafen im Pazifik und von 1820 bis 1845 Hauptstadt von Hawaii. Die Front Street im Lahaina Historic District mit den malerischen alten Holzgebäuden zieht jährlich mehr als zwei Millionen Besucher an. Wir parken unseren Wagen in der Nähe und flanieren bei sengender Hitze durch dieses traumhafte Kulisse.

Viele kleine Geschäfte und Restaurants entlang der Strasse bieten auf Ihrer Wasserseite spektakuläre Ausblicke auf den Pazifik und die Insel Lanai .

Wir kehren im Kimo’s Maui ein für ein leichtes Mittagessen mit phantastischem Blick auf das in der Sonne funkelnde Meer.

Wir geniessen noch etwas die Aloha-Atmosphäre im Schatten unter dem riesigen Banyanbaum in der Ortsmitte und begeben uns dann gegen 15:30 Uhr wieder zu unserem Auto. Aus dem „Maui News-Ticker“ wissen wir, daß die Zufahrt nach Kihei mittlerweile komplett gesperrt ist. Trotzdem wollen wir etwas näher an unser Tagesziel, um zur Not ein bisschen flexibler zu sein. Wer weiß, was uns heute noch erwartet.

Wir fahren wieder auf der Küstenstrasse direkt am Pazifik Richtung Süden, vorbei an unzähligen kleinen Stränden. Allmählich beginnt der Verkehr zu stocken. Wir stoppen am Papawai Scenic Lookout, wo wir heute vormittag schon waren. In der Ferne sehen wir Hubschrauber, die mit riesigen Behältern unablässig Wasser aus dem Meer holen. Die Rauchwolke ist noch größer und dichter geworden.

Ab jetzt geht es nur noch im Schritttempo voran. Hinter Maalaea ist die Zufahrt an die Südwesteküste Richtung Kihei und Wailea wie angekündigt gesperrt. Der Himmel ist vor lauter Rauch nicht mehr zu sehen.

Wir fahren also erstmal wieder Richtung Kahului. In einem Supermarkt in Wailuku holen wir uns Kaffee und Kaltgetränke und überlegen was nun zu tun ist. Mittlerweile ist es 18 Uhr. In einem Live-Ticker der örtlichen Presse verfolgen wir auf dem Handy die Entwicklung. Bald kommt die Meldung, daß der Highway demnächst wieder für den Verkehr freigegeben wird. Schnell reihen wir uns in eine endlos lange Fahrzeugschlange.

Wir kommen bis zum Alexander & Baldwin Sugar Museum. Hier an der alten Zuckerfabrik ist der Highway weiterhin gesperrt. Wie Dutzende andere auch parken wir unseren Wagen und warten. Schnell kommt man mit vielen Leuten ins Gespräch. Wer noch Biervorräte im Auto hat verteilt diese an die Leidensgenossen. Die Zeit vergeht so aber sehr angenehm. Mittlerweile ist es dunkel. Die Feuer sind überall in der Ferne gut zu sehen.

Alexander Baldwin Sugar Museum

Als wir uns schon darauf eingestellt haben, die Nacht hier im Auto zu verbringen, wird der Highway um 21:30 Uhr doch noch freigegeben. Die letzten zehn Meilen in unser Appartment in Kihei fahren wir entlang der glühenden und rauchenden Felder und Wiesen.

Unterkünfte auf Maui

Auf Maui gibt es eine Vielzahl von Unterkünften in allen möglichen Preisklassen, die mit Abstand meisten davon an der Südwestküste um die Urlaubsorte Kihei und Wailea. Eine Suche bei booking.com ermöglicht Dir ein schnelles Bild über das Preisniveau in Deinem Reisezeitraum:

Wir hatten unser sehr schönes Appartment beim größten amerikanischen Vermittler privater Unterkünfte VRBO gebucht. Die Kommunikation mit unserer Vermieterin war perfekt, die Lage unweit des Kamaole Beaches überragend und Einrichtung und Komfort tadellos.

Mietwagen auf Maui

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Solltest Du aus irgendwelchen Gründen auf Maui keinen Mietwagen haben, schaue doch mal auf das Angebot von GetYourGuide. Hier werden viele geführte Touren angeboten mit Hotel-Transfer, u.a. auch die nachfolgend beschriebenen Ausflüge auf die Road to Hana und zum Sonnenaufgang im Haleakala-National Park.

Road to Hana

Die Road to Hana verläuft knapp 85 Kilometer entlang der wunderschönen Nordostküste Mauis und gilt als DIE Traumstraße Hawaiis. Die Besonderheit der Straße sind nicht nur die spektakulären Küstenabschnitte und Regenwaldgebiete durch die sie führt. Nein, Du passierst auch über 600 teils scharfe Kurven und Biegungen und überquerst 59 Brücken, von denen 46 einspurig sind. Wie Du schon merkst ist hier sprichwörtlich der Weg das Ziel. Deshalb solltest Du für dieses Highlight Mauis einen ganzen Tag einplanen und möglichst früh losfahren.

Wir kommen um 8 Uhr los und fahren über den Highway 311 Richtung Kahului. Rechts und links rauchen noch die gestern abgebrannten Felder und wir sehen die gewaltigen Ausmaße des Feuers. Nachdem wir in Kahului nochmal vollgetankt haben ist unser erster Stopp der Ho’okipa Lookout. Von hier haben wir einen tollen Blick auf den Ho’okipa Beach, einen der beliebtesten Strände Mauis für Surfer und Windsurfer.

Im Winter können die Wellen hier eine Höhe von zehn Metern erreichen. Bald darauf fahren zum ersten Mal heute durch einen Regenwaldabschnitt. Es riecht hier wirklich genauso, wie Du es Dir vorstellst. Unmengen von herabfallenden Guaven liegen auf der Straße und obwohl es sehr sonnig ist regnet es tatsächlich auch ein paar Tropfen.

Der Verkehr auf der Strecke hält sich bisher absolut in Grenzen. Trotzdem sind alle Parkplätze an den Twin Falls belegt. Vielleicht haben wir auf dem Rückweg mehr Glück. Am Huelo Point Lookout ein Stück weiter steht einer der einladenden und sehr fotogenen hawaiianischen Obststände.

Der nun folgende Streckenabschnitt ist dann extrem kurvig. Das macht in unserem offenen Camaro-Cabriolet aber natürlich umso mehr Spaß! Am Kaumahina State Wayside Park führt die Straße wieder direkt an das Meer und es ergeben sich spektakuläre Ausblicke.

Bei Ke’Anae haben wir einen tollen Ausblick auf die von schroffen Felsen eingerahmte Nua’ailua Bay und die Küstenlinie von Honomamu dahinter.

Kurze Zeit später erreichen wir das bekannte Halfway to Hana-Schild, welches sich wie der Name besagt ungefähr auf halber Strecke der Road to Hana befindet. An dem großen Stand hier soll es das beste Banana Bread der Insel geben. Wir haben noch keinen Hunger und fahren weiter.

Die Straße entfernt sich bald wieder ein Stück vom Meer und wir überqueren unzählige Brücken, welche über die ganzen kleinen Bäche hier führen. An den Upper Waikani Falls gibt es drei Parkplätze, die natürlich belegt sind. Es gibt noch einen Pullout ein ganzes Stück weiter, aber auch hier ist alles voll.

An den Hanawi Falls haben wir mehr Glück und ergattern einen der wenigen sicheren Plätze entlang der Straße. Den besten Blick hast Du direkt von der Brücke über den Hanawi Stream.

Ein paar Meilen weiter steht mit dem liebevoll bemalten und dekorierten Sea Shell Sale-Shop ein wahrlich wunderbares Fotomotiv direkt an der Straße.

Wir nähern uns bald dem Wai’anapanapa State Park und damit einem der Highlights der Road to Hana. Die Ausblicke hier auf die Keawaiki Bay und die Pa’iloa Bay mit seinem schwarzen Sandstrand sind tatsächlich atemberaubend. Der Kontrast zwischen blauem Meer, der tiefgrünen Vegetation und den schwarzen Lavafelsen ist wunderschön und wir können uns gar nicht sattsehen daran.

Für den Wai’anapanapa State Park benötigst Du zwingend eine Reservierung, die Du am besten so früh wie möglich auf dieser offiziellen Seite tätigst. Es gibt vier Time Slots pro Tag: morgens, mittags, nachmittags und abends. Parken kostet 10$ und der Eintritt 5$ pro Person (Stand Februar 2024).

Nach Hana sind es nun nur noch ein paar Minuten Fahrzeit. Es erwartet uns ein kleiner malerischer Ort mit einem Supermarkt, einigen Cafes, einem Museum und einem kleinen Parkplatz voller Food Trucks. Genau das Richtige für unser Mittagessen! Wir entscheiden uns für mexikanisch und bekommen zwei wirklich leckere Burritos.

Gut gestärkt fahren wir weiter nach Kipahulu. Hier befindet sich die ‚Ohe’o Gulch mit ihren Seven Sacred Pools – dem vielleicht bekanntesten und meistbesuchten Highlight hier an der Ostküste Mauis. Die wildromantische Schlucht befindet sich auf dem Gebiet des Haleakala National Parks. Der Eintritt pro Fahrzeug kostet z.Zt. 30$ und gilt für drei Tage. Der Annual Pass ist natürlich auch gültig.

Vom Parkplatz aus führt ein kurzer Trail an den Rand der Schlucht und die Pools. Das Schwimmen ist hier aufgrund einiger tödlicher Unfälle in der Vergangenheit übringens streng verboten. Der Blick auf die Wasserfälle und den tiefblauen Ozean sind wirklich traumhaft.

Wir laufen noch zu dem wirklich beeindruckenden Banyanbaum ganz in der Nähe und machen uns dann auf den Rückweg nach Hana. Ein weiterer kurzer Fotostopp ist dann bald unausweichlich:

Zurück in Hana wollen wir noch kurz zum Kaihalulu Red Sand Beach. Es gibt nicht viele Rote Sandstrände auf der Welt, deshalb ist die Gelegenheit heute günstig. Der Strand liegt südlich der Hana Bay und der Weg dorthin ist etwas abenteuerlich und sicher nicht jedermanns Sache. Hier findest Du eine sehr gute Beschreibung des Weges.

Wir erreichen den Strand unfallfrei und sind verwundert, wie unglaublich viel hier los ist. Der Strand ist sehr klein und die Bucht mit einer Wand aus schwarzen Lavafelsen gut geschützt. Uns ist es hier aber viel zu trubelig und deswegen kraxeln wir nach ein paar Fotos zurück zum Auto.

Mittlerweile ist es 16:30 Uhr. Wir verlassen Hana und fahren zurück Richtung Kahului. Mit unserem Cabrio macht das natürlich wieder extrem viel Spaß und so läßt es sich auch leichter ertragen, wenn man mal wieder kilometerlang ein langsameres Auto vor sich hat und nicht überholen kann.

Ein paar Meilen vor Kahului statten wir noch dem bekannten Hippie-Ort Paia einen kurzen Besuch ab. Das Dörfchen hat tatsächlich einen ganz besonderen Charme mit seinen vielen Shops, kleinen Restaurants und Künstler-Gallerien. Man merkt auch, dass der für seine „Big Waves“ weltbekannte Surf-Spot Jaws nicht weit entfernt ist.

Um 19:30 Uhr sind wir wieder in Kihei, gehen noch bei Safeway einkaufen und verbringen den Abend auf der Terrasse unseres tollen Appartments. Denn morgen gilt es sehr sehr früh aufzustehen!

Haleakala National Park

Auf diesen Tag heute haben wir uns schon seit Monaten gefreut. Ehrlicherweise ist er auch der Grund für unseren eigentlich zwei Tage zu kurzen Abstecher auf die Insel Maui. Aber – und soviel sei vorweggenommen: es hat sich zu einhundert Prozent gelohnt! Denn wir erleben den vielleicht magischsten Sonnenaufgang und eine der besten Wanderungen unseres Lebens.

Beginnen wir aber von vorne: der Wecker klingelt um 2:30 Uhr und holt uns brutal aus einem viel zu kurzen Schlaf. Unser Ziel heute ist der Gipfel des Haleakala-Vulkans im gleichnamigen National Park und hier vor allem der Sonnenaufgang, der als einer der spektakulärsten der Welt gilt. Nicht umsonst bedeutet Haleakala „Haus der Sonne“.

Der Haleakala National Park hat 24 Stunden am Tag geöffnet. Um aber zwischen 3 Uhr und 7 Uhr und damit zum Sonnenaufgang zum Gipfel fahren zu dürfen benötigst Du zwingend eine Reservierung. Diese kannst Du ab 60 Tagen vor Deinem Besuch auf dieser offiziellen Seite für eine Gebühr von 1$ pro Fahrzeug tätigen. Ein kleiner Teil der verfügbaren Permits wird darüber hinaus 48 Stunden vorher vergeben. Alle wichtigen Infos findest Du auf der Seite des National Park Service.

Wir machen uns um 3:45 Uhr von Kihei aus auf den Weg. Knapp 50 Meilen und 90 Minuten Fahrzeit sind es von hier aus bis zum Haleakala Visitor Center auf dem Gipfel des Vulkans.

Die Fahrt über die stockdunkle Insel geht recht zügig. An dem kleinen Mauthäuschen am Fuße des Berges zeigen wir unsere Reservierung und erklimmen dann über Dutzende Spitzkehren den Gipfel auf über 3.000 Metern Höhe. Es gibt übrigens nicht viele Orte auf der Welt, an denen man in kürzerer Zeit vom Meeresspiegel aus auf diese Höhe fahren kann. Und so gilt der Haleakala Highway als eine der steilsten Straßen des Planeten.

Um 5:20 Uhr sind wir oben und bekommen unseren Parkplatz zugewiesen. Es ist schon sehr voll. Und kalt und windig. 13 Grad zeigt unser Thermometer. Wir ziehen uns warm an und suchen uns einen etwas ruhigeren Platz am Rand des Kraters. Zwanzig Minuten später beginnt das Spektakel. Und das ist wahrlich magisch. Wir fühlen uns wie auf dem Dach der Welt als sich die aufgehende Sonne in den schönsten Gelb- und Orange-Tönen am Horizont ankündigt.

Langsam wirft sie einen Moment später Ihre ersten Strahlen über die wie ein Watteteppich unter uns liegende Wolkendecke.

Trotz der vielen Menschen um uns herum herrscht Stille, niemand sagt ein Wort. Nur die Auslöser der Kameras sind zu hören. Diese absolut grandiosen Minuten genießt jetzt wirklich jeder ganz für sich.

Dieses Bild zeigt den Sonnenaufgang am Gipfel des Haleakala im Haleakala National Park auf Maui, Hawaii

Wow! Wir müssen uns einen kurzen Moment sammeln als dieses unvergeßliche Erlebnis zu Ende ist. Dann gehen wir hinüber ins Visitor Center und schauen uns die sehr interessant gestaltete Ausstellung über die Geschichte des Vulkans an.

Zurück am Auto packen wir unsere Rucksäcke für die nun anstehende Wanderung auf dem Sliding Sands Trail. Der Parkplatz leert sich jetzt zügig. Die meisten Leute sind tatsächlich nur für den Sonnenaufgang gekommen.

Der Sliding Sands Trail – hawaiianisch Keoneheehee Trail – gilt als eine der schönsten Wanderungen auf Hawaii und führt über fast 20 Kilometer vom Trailhead am Vistor Center hinunter in die Talsohle des Haleakala-Kraters und hinauf zum Halemauu-Trailhead auf knapp 2.500 Metern Höhe.

Zwischen dem Sliding Sands Trailhead am Visitor Center und dem Halemauu-Trailhead ein Stück unterhalb am Haleakala Highway liegen fast zehn Kilometer. Diese kann man nach der Wanderung unmöglich noch zu Fuß laufen. Deshalb ist es Usus diese Strecke zu trampen. Zwei Personen werden immer schnell mitgenommen. Seid Ihr eine größere Gruppe und mit zwei Autos unterwegs parkt Ihr jeweils einen Wagen an den beiden Trailheads. Bist Du nicht zum Sonnenaufgang hier lässt Du Dein Auto am besten am Halemauu-Trailhead und trampst hinauf zum Visitor Center. Du wirst es lieben, Deinen Wagen direkt nach dem Hike ohne Zeitverlust und komfortabel sofort greifbar zu haben!

Um 6:45 Uhr begeben wir uns auf den Trail. Mittlerweile ist es natürlich taghell. Vor uns liegt eine gigantische Mondlandschaft. Deutlich zeichnet sich der Weg ab, den wir nun auf dem ersten Stück zu laufen haben.

Eine handvoll Leute ist anfangs noch mit uns unterwegs. Spätestens nach einer Meile machen aber auch die letzten kehrt und wir haben diese traumhafte, fast unwirkliche Landschaft ganz für uns allein.

Die Sonne entwickelt schnell auch immer mehr Kraft und so ziehen wir bald unsere warmen Klamotten aus und packen alles in unsere ehe schon von Proviant und Wasser zum Bersten gefüllten Rucksäcke. Die vielen verschiedenen Farben des Gesteins und der Kraterkegel sind unbeschreiblich schön. Wir kommen aus dem Staunen gar nicht mehr heraus.

Ein weiteres Wunder im Haleakala ist eine Pflanze, die nur hier im Krater und auf dem Puʻu Kukui in Westmaui vorkommt: das Silberschwert. Sie benötigt bis zu zwanzig Jahre, um einen Blütenstand von bis zu 1,50 Meter Wuchshöhe mit bis zu 500 Einzelblüten auszubilden. Dann blüht Sie zwischen Mai und Oktober ein einziges Mal. Danach stirbt die Pflanze ab.

Besonders eindrucksvoll sind auch die verschiedenen Kraterkegel hier unten, die in den schönsten Farben schimmern und für eine einzigartige und schwer zu beschreibende Atmosphäre sorgen.

Etwas mehr als sechs Kilometer sind es bis zum „Crater Floor“ , der Talsohle des Haleakala. Bis hierher haben wir einen Höhenunterschied von fast 800 Metern bewältigt – bergab wohlgemerkt. Unsere Beine merken wir nun schon sehr. Auch ist es ziemlich heiß geworden.

Die historische Holua Cabin kurz vor dem Aufstieg zum Halemauu-Trailhead bietet uns die perfekte Gelegenheit für eine ausgiebige Pause und ein reichhaltiges zweites Frühstück. Beides haben wir jetzt ehrlich gesagt auch mehr als nötig. Gut gestärkt und etwas erholt machen wir uns nach etwa einer halben Stunde dann wieder auf den Weg. Der Kraterrand liegt nach der Durchquerung einer wunderbar grünen Graslandschaft nun wie eine riesige Wand vor uns. Da müssen wir hinauf.

Bald erreichen wir die Switchbacks, über welche wir uns nun die nächsten Meilen bis nach oben quälen müssen. Die Ausblicke sind aber immer wieder spektakulär!

Mehrmals denken wir, daß wir doch nun endlich mal oben angekommen sein müssen. Hinter der nächsten Biegung sehen wir dann aber immer wieder, daß wir noch lange nicht am Ende sind. Eine phantastische Aussicht auf den Ozean haben wir aber zumindest an ein oder zwei Stellen.

Und wir nähern uns wieder den Wolken – das ist ein gutes Zeichen! Auf der sprichwörtlich allerletzten Rille erreichen wir schließlich um kurz nach 13 Uhr und nach etwa sechseinhalb Stunden Wanderung den Parkplatz am Halemauu-Trailhead. So vollständig K.O. war ich das letzte Mal nach unserem Hike durch den Chesler Park in Utah bei 45 Grad vor ein paar Jahren.

So erschöpft wir auch sind: wir sind unglaublich glücklich über das Erlebte der letzten Stunden. Mit letzter Kraft schleppen wir unsere müden Knochen zum „Hiker Pick-up“, einem kleinen Pullout am Highway. Hier ist es Usus, bei genügend Platz im Auto Wartende mitzunehmen auf den Gipfel und den Parkplatz am Visitor Center. Wir haben recht schnell Glück und steigen zu einem sehr netten Paar aus Kalifornien in den Wagen, welche uns zurück zu unserem Auto bringen.

Jetzt auf dem Rückweg sehen wir den Haleakala-Highway dann auch, auf der Hinfahrt war es ja noch stockdunkel. Die Strecke ist sehr schön. Am frühen Nachmittag sind wir wieder in Kihei, ziehen uns um und gehen an den Strand. Es ist allerdings so windig, daß das Sonnenbad hier recht wenig Spaß macht. Auf dem großen Balkon unseres Appartments ist es geschützter. Und das Meer sehen wir von hier auch.

Kihei Appartment

Zum Sonnenuntergang gehen wir wieder hinunter an den Strand – den Kamaole Beach. So endet ein unvergeßlicher Tag auf die bestmögliche Art.

Makena Beach

Der wohl schönste Strand auf Maui befindet sich ein paar Meilen südlich von Wailea im Makena State Park. Der Park umfasst drei separate Strände: von Nord nach Süd sind das der Oneʻuli Beach, der Little Beach und der Big Beach. Letzterer ist gleichwohl gemeint, wenn vom Makena Beach die Rede ist. Dieser Strand ist fast 2,5 Kilometer lang und bis zu 30 Meter breit. Damit ist er einer der größten Strände der Insel.

Die Infrastruktur ist für einen Strandtag perfekt: es gibt eine handvoll Food Trucks, Toilettenhäuschen, Picknickbänke, schattige Plätzchen und Rettungsschwimmer. Obwohl der Strand von zwei großen Auläufern schwarzen Lavagesteins gut geschützt ist, kommt es häufig zu unberechenbarer Strömung und unvermittelt heftiger Brandung. Wir erleben es heute innerhalb einer Stunde zwei Mal, daß die Rettungsschwimmer entsprechende Warndurchsagen machen und dazu auffordern, daß Wasser zu verlassen. Die dann folgenden Wellen sind wirklich krass.

Vom Strand aus hat man auch einen tollen Blick auf die beiden vorgelagerten Inseln Kahoolawe und Molokini. Wie es die hawaiianische Tradition will, lassen wir noch unsere bei der Ankunft erhaltenen Leis hier am Strand. Der Legende nach kommt man hierher zurück, wenn man den kunstvollen Blumenschmuck dort lässt. Und das wollen wir natürlich unbedingt!

Wandert man am nördlichen Ende über die Lavafelsen, erreicht man nach wenigen Minuten den Little Beach. Dies ist einer der wenigen FKK-Strände auf Maui. Das machen wir heute nicht mehr. Wir müssen langsam zurück in unser Appartment, aufräumen und Koffer packen.

Abreise

kihei

Dann geht es zum Flughafen. Der Mietwagen ist schnell abgegeben und wir laufen zu Fuß zum Terminal. Zügig sind wir eingecheckt und durch die Sicherheitskontrolle. Hawaiian Airlines hebt auch heute wieder pünktlich ab und mit einem letzten Blick auf Maui verabschieden wir uns von der Insel. Es war ein Traum! Bis zum nächsten Mal!

Jetzt freuen wir uns auf fünf Tage auf Kauai – der sogenannten Garteninsel. Was wir dort erlebt haben erfährst Du bald hier. So viel sei vorweggenommen: für uns ist das die schönste Insel Hawaiis!

Wieviel Zeit benötigt man für Maui, Hawaii

Mindestens drei Tage musst Du für einen Besuch der Insel einplanen. Die beiden Top-Highlights der Insel Road to Hana und Haleakala National Park kannst Du so wie in unserem Artikel beschrieben in Ruhe anschauen. Mit zwei Tagen mehr kannst Du zusätzlich noch West Maui mit der Honolua Bay und dem weltbekannten Kaanapali Beach erkunden.

Malte

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