Dieses Bild zeigt Caro von noamad.de auf der Tribüne East Harmon Zone beim Formel 1 Rennwochenende in Las Vegas 2023

Live beim Formel 1 Rennwochenende in Las Vegas: Der „inaugural“ F1 Grand Prix in Sin City

Riesengroß war unsere Freude als wir im Frühling von Freunden in der Wüstenmetropole eine Einladung zum allerersten Formel 1 Rennwochenende in Las Vegas erhielten – dem „inaugural race“, wie die Amerikaner es nennen wenn im Sport etwas zum ersten Mal passiert. Ganz richtig ist das so eigentlich nicht, denn es gab schon zweimal Formel 1 Rennen in Las Vegas: 1981 und 1982. Allerdings führte der Kurs damals über den Parkplatz des Caesars Palace und nicht über den ikonischen Strip.

Traum oder Alptraum? Der Strip in Las Vegas wird zur Formel 1 Grand Prix-Strecke

So kurzfristig wurde wohl selten eine derartige Großveranstaltung aus dem Boden gestampft. Erst Ende März 2022 gab der seit ein paar Jahren neue Besitzer der Formel 1 „Liberty Media“ bekannt, dass im November 2023 ein weiterer Formel 1 Grand Prix neben Austin, TX und Miami, FL in den USA stattfinden wird: ein Nachtrennen in Las Vegas! Die „perfekte Ehe von Speed und Glamour“ verkündete Liberty Media-Geschäftsführer Greg Maffei und F1-Geschäftsführer Stefano Domenicali sprach von einem „unglaublichen Moment für die Formel 1“ und „keinem besseren Ort für ein Rennen als die Unterhaltungshauptstadt der Welt“.

Das Track-Layout für die Strecke ist tatsächlich spekakulär: der etwas mehr als sechs Kilometer lange Rundkurs führt zwischen dem Treasure Island und dem Cosmopolitan auf dem Las Vegas Strip vorbei an den bekanntesten Casinos der Glitzerstadt. Auf diesem etwa zwei Kilometer langen Teilstück werden Geschwindigkeiten von über 340 km/h erwartet. Auch das neueste Highlight der Stadt – das MSG Sphere – liegt direkt an der Strecke.

Las Vegas street circuit
Stadtkurs Las Vegas 2023 / Quelle: Wikipedia Commons

Für die Errichtung eines permanenten Boxengebäudes und Fahrerlagers an Start und Ziel kaufte Liberty Media ein riesiges Grundstück an der Ecke Koval Lane & Harmon Avenue in zweiter Reihe hinter dem Strip. Preis: mehr als 200 Millionen Dollar. Das größte Boxengebäude der Formel 1 mit Dachterrasse, umlaufendem Balkon und Hospitality-Suiten wird in Windeseile erbaut. Auch der Asphalt zum Beispiel muss auf der gesamten Strecke und vielen Zuwegen komplett erneuert werden. Insgesamt investiert der Eigentümer knapp eine halbe Milliarde Dollar in die Infrasruktur des Grand Prix. .

Und so standen die Baumaschinen in Las Vegas seitdem nicht mehr still. Sperrungen, Umleitungen und endlose Staus plagten in den letzten Monaten nicht nur die Touristen, sondern vor allem die Einwohner. Wir waren im Juli ein paar Tage in Vegas und haben die Einschränkungen hautnah erlebt. Tag und Nacht wurde zu der Zeit am Asphalt auf Strip und Koval Lane gearbeitet und das Verkehrschaos war schon wirklich zermürbend. Wie hier in vier Monaten ein Formel 1- Grand Prix stattfinden soll war für uns schwer vorstellbar – trotz des Wissens um die unglaubliche Geschwindigkeit der erfahrenen Las Vegas-Bautrupps.

Aber: es wurde geschafft. Und bei allen Einschränkungen und Problemen, die dieses Mega-Projekt mit sich bringt darf man nicht vergessen, dass das erste Rennwochenende erwartet unglaubliche 1,2 Millarden Dollar in die heimische Wirtschaft spülen wird.

Nachdem in der Woche vor dem Rennen noch ein großer Streik von 35.000 Beschäftigten im Gastgewerbe abgewendet werden konnte steht einem einzigartigen Wochenende nun nichts mehr im Wege.

Die Anreise zum Formel 1 Rennwochenende in Las Vegas

Im August hatten wir ein recht günstiges Lufthansa-Angebot bekommen für Flüge in der Premium Economy und für etwas unter tausend Euro pro Person auch gleich gebucht. Am Donnerstag, den 16. November besteigen wir früh morgens in Hannover den Flieger nach Frankfurt, von wo es mittags mit Discover Airlines direkt nach Las Vegas weitergeht.

Die Premium Economy von Discover ist ein solides Produkt und entspricht von den Sitzen her der Premium Economy der Lufthansa. Wir haben heute eine junge Crew an Board, welche einen freundlich-routinierten Service liefert.

Wir landen pünktlich um kurz vor 15 Uhr Ortszeit in Las Vegas. Da wir nur mit Handgepäck reisen und dank Global Entry stehen wir keine 15 Minuten nach dem Aussteigen schon vor dem Terminal am Rideshare-Pickup. Wie angekündigt arbeiten die Taxi- und Transportunternehmer an diesem Wochenende mit heftigen Aufschlägen. Unser Uber zum Strip kostet fast 60$ und damit doppelt soviel wie Normal.

Obwohl der Strip und weitere Strassen ab 17 Uhr gesperrt werden ist die Verkehrslage recht entspannt und so benötigen wir nur etwa 15 Minuten bis zu unserem Hotel, dem Delano Las Vegas (booking.com). Dieses All-Suite Hotel am südlichen Ende des Las Vegas Boulevard verfügt über mehr als 1.100 Zimmer und ist an das Mandalay Bay Hotel angeschlossen. Wir beziehen hier für vier Nächte eine Scenic Suite. Durch Ihre Ecklage bietet Sie auf knapp 70 Quadratmetern Aussichten in zwei verschiedene Richtungen. Und so blicken wir aus unserem Wohnzimmer auf das Allegiant Stadium und aus unserem Schlafzimmer auf den südlichen Strip.

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Tickets kaufen für den Las Vegas F1 Frand Prix

Der Las Vegas F1 Grand Prix 2024 findet statt am Samstag, den 23. November um 22 Uhr Ortszeit. Am Donnerstag, den 21. November finden um 18:30 Uhr und 22 Uhr die ersten beiden Freien Trainings statt. Am Freitag, den 22. November gibt es um 18:30 Uhr ein weiteres Freies Training und um 22 Uhr dann das Qualifying.

Tickets gibt es in allen möglichen Varianten und für alle Tribünenbereiche bei Ticketmaster. Auch Hospitality-Pakete kannst Du hier erwerben.

Freies Training am Donnerstag und das Gully-Fiasko

Nachdem wir uns kurz frisch gemacht haben machen wir uns um 17:30 Uhr auf zur Rennstrecke. Und zwar zu Fuß. Das ist heute und in den nächsten Tagen die unstreßigste und kostengünstigste Art sich in Las Vegas zu bewegen. Wir müssen zur East Harmon Zone in der Nähe des Virgin Hotels (booking.com). Wir haben die große Ehre die nächsten drei Abende in der „Las Vegas Hospitality Suite“ zu verbringen. Diese ist Teil der zweigeschossigen Skybox hoch über den Tribünen an Start/Ziel und gegenüber des Boxengebäudes.

Vom Mandalay Bay Hotel (booking.com) nehmen wir die Tram bis zum Excalibur (booking.com). Das spart eine Menge Zeit und kostet nichts. Von hier laufen wir hinüber zum MGM Grand (booking.com) und dann die Tropicana Avenue hinunter Richtung Osten. Da die Koval Lane auch für Fußgänger gesperrt ist laufen wir einen Umweg entlang eines riesigen Parkplatzes und Baugeländes und erreichen schließlich über den Kelch Drive die Harmon Avenue und den Eingang zur East Harmon Zone. Etwa 35 Minuten haben wir von unserem Zimmer bis hierher benötigt.

Der Einlass erfolgt USA-typisch schnell und effizient: mobiles Ticket scannen und durch den Metalldetektor laufen. Schon stehen wir auf dem Gelände hinter der riesigen Tribüne. Dutzende Getränke- und Essenstände, ein großer Merchandise-Stand, eine riesige Bühne und einige weitere Gimmicks sind hier aufgebaut.

Wir holen uns beim Skybox-Container unsere Bändchen für die Hospitality-Suite und fahren mit dem Aufzug in die oberste Etage der Tribünenkonstruktion. Auf der großen Bühne unten gibt es immer wieder Interviews mit Fahrern, Live-Musik und ein charmant moderiertes Warm-Up Programm.

Die Las Vegas-Suite ist ein seperater Bereich der riesigen Skybox, ein Hospitality-Bereich welcher sich über die gesamte Länge der Tribüne auf den oberen beiden Stockwerken erstreckt. Die Einrichtung ist angelehnt an Vegas‘ Goldene Zeiten des Rat-Pack, sehr gemütlich und edel. Es gibt auf jeder Etage eine große Bar und Live Cooking-Stationen, an denen an allen Tagen ein wechselndes opulentes Menü frisch zubereitet wird. Von der großen Terrasse draußen schließlich hat man einen phantastischen Blick auf Start und Ziel, die erste Kurve und das Boxengebäude gegenüber.

Wir sind wirklich sprachlos. Das Interieur und die Atmosphäre sind unglaublich und der Blick auf die Strecke und den Strip im Hintergrund atemberaubend!

Heute sind für 20:30 Uhr und 0:00 Uhr zwei jeweils 60-minütige Freie Trainings angesetzt. Bei bestem Essen und leckeren Drinks warten wir darauf, daß gleich zum ersten Mal Formel 1-Rennwagen diesen neuen Stadtkurs befahren werden. Pünktlich fahren die ersten Autos aus der Boxengasse. Der Sound der Motoren ist mittlerweile recht moderat und tiefer geworden. Das finde ich sehr viel angenehmer als diese unangenehm hohe Frequenz früher.

Wir haben uns jedenfalls gerade so richtig eingeschaut- und gehört, als auf der riesigen Video-Leinwand gegenüber ein Ferrari zu sehen ist, aus dessen Heck ein heftiger Funkenschweif schlägt. Der Wagen von Carlos Sainz bleibt danach mitten auf dem Strip stehen und das Training wird unterbrochen. Relativ schnell ist klar, daß das Auto durch einen nicht richtig verschweißten Gullydeckel beim Überfahren stark beschädigt worden ist. Durch den Ansaugeffekt des F1-Boliden hat sich das „Corpus delicti“ mitsamt der Betoneinfassung aus der Verankerung gelöst Logische Folge ist, daß nun sowohl der betreffende Gullydeckel repariert als auch alle anderen weit über hundert Deckel kontrolliert werden müssen.

Bei etwa dreißig weiteren müssen daraufhin Nachbesserungsarbeiten mit Schnellbeton durchgeführt werden. Über Lautsprecherdurchsagen werden wir regelmäßig über den Stand der Dinge und den weiteren Ablauf informiert. Irgendwann kommt dann die Info, daß um 2 Uhr der Trainingsstart erfolgen soll – dann mit einer 90-minütigen Session. Auf den Tribünen macht sich etwas Unruhe breit. Wir hier oben im Warmen sind etwas entspannter. Uns geht es ja gut.

Wir wollen warten bis es wieder losgeht. Im weiteren Verlauf wird der Zeitpunkt noch zweimal um jeweils eine Viertelstunde verschoben. Und um 1:10 Uhr wird uns und allen weiteren noch an der Strecke wartenden Zuschauern mitgeteilt, daß wir bis 1:30 „aus organisatorischen Gründen“ das Gelände verlassen müssen. Dies so kurzfristig mitzuteilen stößt auch bei uns auf Unverständnis. Tatsächlich wird das auch freundlich-streng durchgesetzt und so stehen wir noch etwas perplex um kurz nach halb zwei sprichwörtlich auf der Straße und machen uns zu Fuß auf den Rückweg zum Hotel.

So schauen wir dann noch eine Weile im TV die etwas skurilen Bilder, wie zwanzig Formel 1-Rennwagen durch ein hell erleuchtetes, aber menschenleeres Las Vegas rasen.

Im Nachhinein ist klar, daß die Organisatoren unter dem Druck standen, die Strecke wie geplant in den frühen Morgenstunden wieder für den Berufsverkehr öffnen zu müssen. Tausende sich dann noch auf dem Heimweg befindliche Menschen sind da dann natürlich kontraproduktiv. Die Schließzeit des Geländes und der Gastronomie um 1:30 Uhr an allen Renntagen war schon immer bekannt. Dass diese trotz der besonderen Umstände definitiv eingehalten wird bzw. werden muss und das Training deshalb auf jeden Fall unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfinden wird hätte man aber ganz sicher schön viel früher kommunizieren können.

Auf ein Neues: die Qualifying-Nacht am Freitag

Wir lassen uns die gute Stimmung von den etwas unrühmlichen Ereignissen gestern Nacht nicht verderben und bummeln am Vormittag bei schönstem Sonnenschein erstmal über den Strip. Der Fußweg vor dem Bellagio ist durch die große Tribüne versperrt und die andere Straßenseite damit das reinste Nadelöhr – und das schon seit Monaten. Nichts für schwache Nerven!

Der Verkehr rollt aber. Es sind jedoch deutlich weniger Autos unterwegs als normalerweise. Dafür sehr viele Fußgänger. Und die Allermeisten in den entsprechende Farben ihres Lieblingsteams. F1-Merchandising kann man wirklich an jeder Ecke kaufen – und dieses Angebot wird anscheinend gerne angenommen.

Die Fußgängerbrücken über den Strip und die Strecke sind mit Security-Leuten besetzt und mit milchig-durchsichtiger Folie abgeklebt. Außerdem sind sie mit einem Netz überspannt, damit nichts auf die Strecke geworfen werden kann.

Nach einem kurzen Boxenstopp im Hotel machen wir uns um 17:30 Uhr wieder zu Fuß auf den Weg Richtung East Harmon Zone. Heute ist schon etwas mehr los. Der Weg ist aber wirklich entspannt und nach einem wieder schnellen Einlaß befinden wir uns abermals mitten im Trubel.

In der Skybox werden wir auch heute wieder sehr nett empfangen, suchen uns einen Tisch und erfreuen uns an den kulinarischen Köstlichkeiten, die frisch vor unseren Augen zubereitet werden.

Für 20:30 Uhr ist die letzte 60-minütige Trainingseinheit angesetzt. Pünktlich gehen die ersten Autos auf die Strecke. Und heute verläuft alles reibungslos, sodass erstmals echte Rennatmosphäre aufkommt.

Um Mitternacht beginnt das Qualifying und damit der vorläufige Höhepunkt des Formel 1 Rennwochendes in Las Vegas. Die Tribüne unter uns ist jetzt bis auf den letzten Platz gefüllt. Der Modus mit den drei Qualifying-Phasen macht das Ganze wirklich spannend und es herrscht keine Sekunde Langeweile. Die beiden Ferraris dominieren durchgehend, sehr zur Freude der allermeisten einheimischen Zuschauer um uns herum. Max Verstappen hatte sich in den letzten Tagen mit etwas herablassenden Äußerungen über Las Vegas durchaus unbeliebt gemacht. So sind seine Sympathiewerte hier heute bei allen Nicht-Red Bull-Fans auf dem Tiefpunkt.

Charles Leclerc holt also die Pole Position vor seinem Teamkollegen Carlos Sainz. Da sein Wagen allerdings gestern durch den Gullydeckel so stark beschädigt wurde, daß Teile ausgetauscht werden mussten, die sanktionslos nur zweimal pro Saison getauscht werden dürfen, erhält er eine Startplatz-Strafe und muss morgen zehn Plätze weiter hinten starten.

Max Verstappen wird nur Dritter, rückt durch Sainz‘ Strafe aber eine Position vor und startet morgen dadurch von Platz 2. Niemand um uns herum gönnt ihm das. Und wir auch nicht.

Die Abreise vom Gelände verläuft auch heute wieder zügig und gut organisiert. Als Fußgänger ist man wieder deutlich am schnellsten unterwegs. Die vielen Mitnahme-Angebote der Taxis und Uber schlagen wir daher dankend aus. Wir nehmen noch einen Absacker an einer der vielen Bars im Mandalay Bay und gehen gegen 3 Uhr glücklich, zufrieden und voller Vorfreude auf morgen ins Bett.

Spannung bis zur letzten Sekunde: das Rennen am Samstag

Wir schlafen etwas länger, um angemessen fit zu sein für das Highlight des Rennwochenendes: den Grand Prix unter Flutlicht vor der phantastischen Kulisse der Glitzermetropole. An jeder Ecke spürt man nun die Vorfreude. Wir frühstücken ausgiebig und machen uns dann langsam fertig für den Abend. Ein kurzer Drink im Sports Book des Mandalay Bay muss auch noch sein.

Etwas früher als die Tage zuvor machen wir uns auf den altbekannten Weg: mit der Tram bis zum Excalibur und dann am MGM Grand vorbei die Tropicana Avenue hoch. Las Vegas zeigt sich heute wieder von seiner besten Seite:

Pünktlich zum Einlaß um 18 Uhr wollen wir dort sein, um gerade heute den bestmöglichen Tisch für uns und unsere Freunde zu ergattern. Und das gelingt uns auch: wir sind fast die Ersten auf dem Gelände.

Recht bald ist unsere Runde wieder komplett. Uns kommt es fast schon normal vor, sich jetzt hier jeden Abend um 18 Uhr zu treffen. Wir sind aber natürlich alle sehr demütig und wissen um das Privileg, dieses unglaublich tolle Ambiente und dieses einzigartige Event hier erleben zu dürfen. Das Essen ist auch heute wieder sensationell gut. Die Crew an der Bar und im Service kennt uns jetzt am dritten Abend natürlich auch schon sehr gut und versorgt uns auf allerhöchstem Niveau.

Heute liegt wirklich ein ganz besonderes Kribbeln in der Luft und die Vorfreude auf das Highlight des Wochenendes bei ausnahmslos allen Anwesenden entsprechend groß.

Die Tribünen sind heute sehr viel früher voll als an den vorherigen Tagen. Wir machen noch einen kurzen Gang über das Gelände, bevor auch wir uns unseren Platz auf dem Balkon sichern müssen.

Pünktlich zur Fahrer-Parade sind wir wieder oben. Jeder Pilot dreht in einem Oldtimer seine Runde über die Strecke. Besondere Zuneigung der Zuschauer erfahren heute wieder die beiden jungen Männer ganz in Rot vom Team Ferrari. Max Verstappen ist aus geschilderten Gründen weniger gut gelitten. Nach der Einführungsrunde stehen alle Boliden pünktlich um 22 Uhr am Start.

Das Rennen beginnt so spektakulär, wie wir es alle erhofft haben: Verstappen kommt etwas besser weg, verzögert aber in der ersten Kurve genau unter uns einen Tick zu spät und nimmt den neben ihm fahrenden Leclerc mit in die Auslaufzone. Dafür bekommt er später eine 5-Sekunden-Strafe. Auch Alonso und Sainz legen Dreher hin, worauf weitere kleine Kollisionen folgen. Eine virtuelle Safety Car-Phase gibt den Streckenposten die Zeit, kleinere Trümmerteile von der Strecke zu räumen.

Es folgt ein unglaublich spannendes Rennen mit vielen Führungswechseln, zwei Safety-Car-Phasen, unzähligen Überholmanövern und der Rennentscheidung in letzter Sekunde. Wow, das hat so sicherlich niemand erwartet! Verstappen gewinnt schließlich vor Leclers und seinem Teamkollegen Sergio Perez.

Max Verstappen singt beim Überfahren der Ziellinie „Viva Las Vegas“ und sagt hinterher, daß er unheimlich viel Spaß hatte und sich freue nächstes Jahr wiederzukommen. Das ist doch versöhnlich. Und auch die Experten sind sich schnell einig, daß der Las Vegas Grand Prix das spannendste Rennen der Saison war.

Die drei Erstplatzierten fahren gut gelaunt im Rolls Royce nach Abstellen Ihrer Autos zum Bellagio. Hier werden Sie vor Vegas-typischer Kulisse interviewt, was genau die Bilder produziert, wofür hier so viel Geld ausgegeben wurde.

Die Siegerehrung findet dann wieder vor dem Paddock-Building und damit genau vor unseren Augen statt.

Ein absolut spektakuläres Feuerwerk vor der grandiosen Kulisse des Las Vegas Strip beschließt letztlich um kurz nach Mitternacht einen unvergeßlichen Abend und eine grandiose Nacht.

Um 1:30 Uhr wird auch heute wieder das Gelände geschlossen. Solange bleiben wir natürlich noch und fahren dann mit dem Uber zum unschlagbaren Kurs von 25$ wieder zurück zum Mandalay Bay Hotel. In der Rhythm & Riffs Bar inmitten des Casinos lassen wir in geselliger Runde ein unglaubliches Wochenende ausklingen und fallen um 6 Uhr morgens todmüde aber glücklich ins Bett.

Vielen Dank an die Beste aller Party-Crews und auf ein Neues hoffentlich sehr bald in der geilsten Stadt der Welt!

Hangover: der Tag nach dem Rennen auf dem Strip

Ein paar Stunden Schlaf gönnen wir uns. Aber wir wollen an unserem letzten vollen Tag in Vegas natürlich auch noch etwas erleben. Deshalb geht es bei schönstem sonnigen Wetter nach dem Frühstück auf den Strip. Die Beine sind noch etwas schwer, aber das ist bei der lockeren Atmosphäre überall heute schnell vergessen.

Wo vor ein paar Stunden noch die Formel 1-Boliden um die Strecke geflogen sind, rollt nun wieder ganz normal der Verkehr. Vorbei am Nadelöhr beim Bellagio kommen wir bald zum Mirage Hotel. Hier steht die zweite Zuschauertribüne auf dem Strip:

Im Venetian Resort befindet sich das große offizielle Formel 1 Merchandise-Geschäft: ein PopUp-Store namens F1 Las Vegas Hub. Den schauen wir uns natürlich auch an. Vor dem Eingang ist eine lange Schlange und wir bekommen den Tipp, einen Hintereingang für schnelleren Einlaß zu benutzen. Das funktioniert auch super. Der Laden ist wirklich riesig und jedes Team ist mit einer bunten Kollektion hier vertreten.

Im Waterfall Atrium des Venetian Resorts steht vor dem bekannten LOVE-Schriftzug aus gegebenem Anlaß natürlich auch ein Formel 1-Rennwagen:

Vom langen Fußweg hierher sind unsere Beine doch recht schwer und so fahren wir vom Harrah’s Hotel zurück mit der Monorail. Endstation ist das MGM Grand. Dies war das erste Hotel, in dem wir jemals in Las Vegas gewohnt haben. Das war 2006. Auf dem Weg durch das riesige Casino zurück auf den Strip schwelgen wir in entsprechend nostalgischen Erinnerungen. Auch hier sind natürlich wieder Formel 1-Rennwagen ausgestellt: einer in der Lobby und ein weiterer mitten im Casino.

Mittlerweile ist es 17 Uhr und die Sonne untergegangen. Die Anstrengungen der letzten drei Tage und die extrem langen Nächte stecken uns jetzt doch ganz schön in den Knochen. Deshalb gehen wir zurück ins Hotel, essen im House of Blues noch eine Kleinigkeit, nehmen einen Abschieds-Drink an der Bar, packen unsere Sachen in die Handgepäck-Trolleys und fallen todmüde ins Bett.

Die Abreise

Schnell kehrt wieder Normalität ein in Las Vegas. Heute morgen ist es gleich weit weniger trubelig als in den letzten Tagen. Und auch die Preisaufschläge für das Uber sind Vergangenheit. Wir zahlen wieder die normalen 25$ für die Fahrt zum Flughafen. Hier kommt man wie gewohnt mit den Massen an abzufertigenden Passagieren gut zurecht und wir besteigen pünktlich unseren United-Flieger nach Denver, von wo es dann mit der Lufthansa zurück nach Frankfurt geht. Bei schönstem Sonnenschein haben wir auf dem kurzen Flug tolle Ausblicke auf die Wahweap Marina des Lake Powell bei Page, die Bullfrog Marina kurze Zeit später und schließlich auf die Rocky Mountains.

Fazit

Wow – was für ein grandioses Wochenende! Und sicherlich ein Once-in-a-Lifetime-Erlebnis, für das wir unglaublich dankbar sind. Welch einzigartige Veranstaltung Las Vegas hier in kürzester Zeit auf die Beine gestellt hat ist wirklich mehr als repektabel. Die Einschränkungen im Vorfeld für Einheimische und Besucher sind sicher ärgerlich gewesen. Ich denke aber, daß die meisten davon der Premiere geschuldet waren und sich dies in den nächsten Jahren dann schon ganz anders darstellt.

Auch die anfangs unglaublich hohen Ticket- und Übernachtungspreise haben sich kurz vor der Veranstaltung einem Niveau genähert, welches letztlich vertretbar erscheint. Das Rennen selber war das spannendste der ganzen Saison, was auch an dem Track-Design liegt. Das hätte vorher auch kaum jemand für möglich gehalten.

Wir haben unseren 5-Tages-Trip hierher nicht bereut und würden jederzeit wiederkommen für dieses spektakuläre Event.

Übrigens: laut offiziellem Abschlußbericht hat das Rennen 145.000 Besucher nach Las Vegas gebracht, welche an diesem Wochenende über 560 Millionen US-Dollar in der Stadt ausgegeben haben – pro Person also im Durchschnitt 4.100 $. Ist es das wert? Aus meiner Sicht: Ja!

Als Sport-Fan in Las Vegas interessieren Dich sicher auch unsere Artikel über das Allegiant Stadium und das Erlebnis Vegas Golden Knights in der T-Mobile-Arena!

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Hotelempfehlung

Wir haben bei unseren unzähligen Las Vegas-Aufenthalten in den letzten Jahren schon in fast jedem Strip-Hotel gewohnt. Das Beste ist aus unserer Sicht weiterhin das The Cosmopolitan. Es liegt im Epizentrum des Las Vegas Boulevard direkt neben dem Bellagio. Die Zimmer sind sehr modern und geräumig. Die Fountain View-Studios und -suiten mit Balkon und Blick auf die Bellagio Fountains sind einzigartig.

Bei einem mehrtägigen Las Vegas-Aufenthalt empfehlen wir außerdem den Kauf eines GoCity Las Vegas-Passes. Mit diesem sparst Du bis zu 50% auf Aktivitäten und Eintritte. Bei dem 3-Tages-Pass ist sogar ein Hubschrauberflug über den Strip inklusive.

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Malte

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