Die Fülle an großartigen Nationalparks in den Canadian Rockies – allen voran die beiden Top Highlights Banff National Park und Jasper National Park – sorgt dafür, dass viele Touristen den Mount Revelstoke National Park links liegen lassen. Die Besucherzahlen halten sich hier auch in der Hauptsaison zwischen Juli und September eher in Grenzen. Dabei hat er eine Menge Sehenswürdigkeiten zu bieten. Grund genug für uns heute hier den Tag zu verbringen.
Inhalt des Artikels
Kurz bevor wir auf dem Weg von Kelowna dorthin auf den Transcanada Highway abbiegen führt die Strasse entlang der Ufer des wunderschönen Mara Lake (google maps).
Lage des Mount Revelstoke National Park
Der Mount Revelstoke National Park in British Columbia liegt ungefähr auf halber Strecke zwischen Kamloops und Lake Louise am Transcanada Highway nordöstlich des Städtchens Revelstoke. Er ist Teil der majestätischen Selkirk Mountains und bietet eine einzigartige Mischung aus alten Wäldern, alpinen Wiesen und atemberaubenden Gipfeln.
Der Mount Revelstoke Naional Park wurde 1914 gegründet und ist mit einer Fläche von etwa 260 Quadratkilometern für einen Nationalpark relativ klein. Vor allem bekannt ist der Park für seine artenreiche Vogelwelt und die Wildblumenblüte ab Mitte August.
Fun Fact: Wusstest du, dass der Park einer der wenigen Orte in Kanada ist, an dem du mit dem Auto von einem regenreichen, gemäßigten Wald bis hinauf in die alpine Zone fahren kannst? Diese vertikale Vielfalt ist eines der Markenzeichen des Mount Revelstoke National Parks und diese erlebst Du auf dem:
Meadows in the Sky Parkway
Der Meadows in the Sky Parkway ist eine nur in den Sommermonaten voll befahrbare 26 Kilometer lange Stichstrasse, die ihren Namen vollkommen verdient. Sie führt durch drei Vegetationsstufen bis fast auf den Gipfel des namensgebenden Berges und bringt uns von etwa 470 Metern über dem Meeresspiegel auf mehr als 1.800 Meter Höhe. Im Sommer erblühen die alpinen Wiesen in voller Pracht. Die Meadows in the Sky sind dann ein Meer aus Wildblumen, das in allen Farben leuchtet – von Lila und Gelb bis hin zu Rot und Weiß. Der Zeitpunkt der Hauptblütezeit ist immer abhängig von der Länge und Härte des Winters davor.
Entlang der unteren Abschnitte der Straße stehen schon die ersten Wildblumen. Zwischendurch haben wir auch einen tollen Ausblick auf den Ort Revelstoke und die drei Brücken, welche hier über den Columbia River führen.
Wanderungen in der Summit Area
Kurvenreich schrauben wir uns immer höher. Wir fahren bis zum Parkplatz am Balsam Lake auf etwa 1.500 Metern Höhe. Ab hier fährt im Hochsommer ein Shuttlebus bis auf den Gipfel. Jetzt – Mitte Juli – liegt auf der Straße noch meterhoch Schnee. Uns erwartet nun der wahre Schatz des Mount Revelstoke National Parks: die Wanderungen in der Summit Area. Wir schnüren unsere Stiefel und freuen uns, die alpine Landschaft gleich hautnah zu erleben.
Direkt am Parkplatz beginnt der Trail um den malerischen Balsam Lake. Die Spiegelung der Berge im klaren Wasser ist atemberaubend, besonders in den frühen Morgenstunden oder am späten Nachmittag.
Nach der kurzen Umrundung des Balsam Lake laufen wir durch den Wald die etwa einen Kilometer lange Strecke zum Summit. Hier liegt natürlich auch noch jede Menge Schnee. Durch diesen stapfen wir hoch zum historischen Fire Lookout – dem mit knapp 2.000 Metern über dem Meeresspiegel höchsten Punkt im Park. Der Blick von hier auf die umliegenden Gipfel und den Columbia River ist überragend. An klaren Tagen kannst du sogar bis zu den schneebedeckten Gipfeln des Columbia-Gletschers sehen.
Die Summit Area bietet ein Netz von einer Handvoll weiterer kurzer Wanderungen. Der Koo Koo Sint Trail ist nach dem indigenen Namen für den Entdecker David Thompson benannt, der das Gebiet im 19. Jahrhundert erkundete. Der Trail führt durch alpine Wiesen, vorbei an steinigen Hügeln und bietet zahlreiche Fotomöglichkeiten mit tollen Ausblicken auf die umliegenden Berge und Täler.
Der wenig besuchte Heather Lake Trail führt durch dichte Nadelwälder zu einem wunderschönen abgelegenen See. Das stille Wasser inmitten der Berge und die Einsamkeit sorgen für eine ganz spezielle friedliche Atmosphäre.
Abschließend laufen wir noch den First Footsteps Trail. Auf etwas weniger als einem Kilometer werden hier auf Schautafeln und Skulpturen Geschichten der First Nations erzählt und Dir wird die traditionelle Nutzung des Landes und die spirituelle Bedeutung der Berge erklärt. Hochinteressant!
Anschließend geht es zurück zum Auto. Alles in allem haben wir für die etwa fünf Kilometer auf Wanderwegen gut zwei Stunden gebraucht.
Der Abstecher hierher lohnt sich sehr, wenn man die Zeit dafür hat. Wunderschöne Trails, tolle Ausblicke und geradezu Menschenleere verglichen mit den anderen Parks in den kanadischen Rocky Mountains. Wir kommen definitiv wieder.
Hotelempfehlung
Übernachtet haben wir in Golden, etwa 150 Kilometer westlich des Nationalparks. Von hier aus sind es am nächsten Tag nur noch 80 Kilometer bis Lake Louise. Die Lage ist daher ideal. Der Ort bietet eine gute Infrastruktur mit einer handvoll Hotels und Restaurants und ist wesentlich günstiger als Lake Louise oder Banff.
Aber auch in und um Revelstoke selbst gibt es natürlich einige Unterkünfte. Wenn Du den Park länger als einen Tag besuchst oder eine längere Anreise hast lohnt sich auch hier ein Blick.
Besucht: 18. Juli 2022
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