Vancouver Island ist die größte Pazifikinsel Nordamerikas und liegt vor der Küste der Provinz British Columbia im Westen Kanadas. Mit ihrer spektakulären Natur, faszinierenden Tierwelt und den charmanten Küstenorten ist sie ein Traumziel für Reisende aus aller Welt. Sie beeindruckt mit einer abwechslungsreichen Landschaft: majestätische Berge, endlose Wälder, dramatische Küsten, unberührte Strände, wilde Fjorde und idyllische Seen. In diesem Artikel entdecken wir zusammen die Highlights dieser einzigartigen Insel und erzählen Dir alles, was Du für Deinen Trip nach Vancouver Island wissen musst.
Inhalt des Artikels
Karte mit allen Vancouver Island Sehenswürdigkeiten
Vancouver Island im Überblick
Vancouver Island erstreckt sich über 460 Kilometer von Nord nach Süd und ist bis zu 100 Kilometer breit. Die Insel ist von der Fläche damit etwa so groß wie Belgien. Trotz dieser beeindruckenden Ausmaße ist sie nur die elftgrößte Insel Kanadas. Auf Vancouver Island leben etwa 860.000 Menschen, knapp die Hälfte davon in und um Victoria, der Hauptstadt British Columbias an der Südspitze.
Benannt ist die Insel nach dem britischen Seefahrer George Vancouver, der Ende des 18. Jahrhunderts die komplette Pazifikküste Nordamerikas erkundete. Die oft stürmische Westseite ist zerklüftet und von fünf großen fjordartigen Sundgebieten geprägt. Hinter dem Gebirgszug der Victoria Island Ranges, der die Insel von Nord nach Süd durchzieht, liegt die gemäßigte Ostseite.
Die Niederschlagsmengen sind hier wesentlich geringer und es herrschen oft frühlingshafte Temperaturen – selbst im Winter. Die Gegend um Victoria ist eine der wärmsten Regionen Kanadas. Insgesamt ist das Klima auf der Insel recht mild und Schnee fällt außerhalb der Hochgebirge eher selten. Die Juan de Fuca-Straße trennt die Insel von den Vereinigten Staaten. Östlich liegt die Straße von Georgia mit den hunderten Inseln der Gulf Islands.
Vancouver Island ist ein Naturparadies mit einigen der letzten großen zusammenhängenden Gebieten gemäßigten Küstenregenwalds der Welt. Auf der Insel leben Schwarzbären, Pumas, Wölfe, Elche, Schneeziegen und Adler. Der Pazifik um die Insel ist sehr Plankton-reich, was enorme Fischpopulationen und Artenvielfalt fördert: Orcas, Buckelwale, Grauwale, Seehunde, Robben und Otter leben in großer Zahl vor den Küsten.
Die größte Stadt auf Vancouver Island ist wie schon gesagt Victoria an der Südspitze. Alle weiteren großen Städte – bis auf Duncan nördlich der Hauptstadt – liegen an der Ostküste: Nanaimo – ungefähr auf Höhe von Vancouver – mit 115.000 Einwohnern und dann weiter nördlich Courtenay (63.000 Einwohner) und Campbell River (40.000 Einwohner). Der Teil der Insel südlich von Courtenay wird landläufig als Southern Vancouver Island bezeichnet, der Teil nördlich von Campbell River als Northern Vancouver Island und das Gebiet zwischen beiden Städten als Mid-Island oder Central Island.
Die wichtigsten Straßen sind der Trans-Canada Highway 1 zwischen Victoria und Nanaimo und der Highway 19 zwischen Nanaimo und Port Hardy. Zusammen führen sie entlang der Ostseite von der Südspitze bis in den Norden der Insel. Die einzige Verbindung zu den touristisch bedeutenden Orten Tofino und Ucluelet an der wilden Westküste ist der Highway 4 ab Qualicum Beach.
Anreise: Fährverbindungen nach Vancouver Island
Von Vancouver
Die größte Passagierfährenlinie Nordamerikas BC Ferries verbindet die Metropolregion Vancouver in enger Taktung mit der Insel. Das Unternehmen betreibt hier zwei Fährterminals: Tsawwassen liegt etwa 37 Kilometer südlich von Downtown und Horseshoe Bay knapp 22 Kilometer nordwestlich von Downtown. Grober Richtwert für die Kosten für eine einfache Fährpassage mit PKW und zwei Insassen sind 80 Euro. Die drei Routen sind in der Reihenfolge der Beliebtheit:
Vancouver (Tsawwassen) – Swartz Bay (Victoria)
- Die beliebteste Route, ideal für einen Besuch der Hauptstadt Victoria
- Fahrzeit: ca. 95 Minuten
Vancouver (Horseshoe Bay) – Departure Bay (Nanaimo)
- Schnelle Verbindung in den Norden und Westen der Insel
- Fahrzeit: ca. 100 Minuten
Vancouver (Tsawwassen) – Duke Point (Nanaimo)
- Perfekt, um die zentral gelegenen Highlights der Insel zu erkunden
- Fahrzeit: ca. 120 Minuten
Tipp: Frühzeitige Reservierungen sind besonders in der Hochsaison empfehlenswert. Buchen kannst Du Deine Fährfahrt schnell und bequem über die Seite von BC Ferries.
Bist Du ohne Auto in Vancouver und möchtest Victoria auf der Insel besuchen gibt es natürlich auch Angebote inklusive Transfers zwischen den Innenstädten und den Fähranlegern, z.B. hier bei GetYourGuide oder bei tiqets.com:
Von weiteren Orten des kanadischen Festlands
Auch von anderen Orten des kanadischen Festlandes kommst Du mit BC Ferries natürlich auf die Insel. Vor allem erwähnt sei hier die Verbindung mit der traumhaft schönen Sunshine Coast zwischen Powell River und Comox und die weltberühmte sogenannte Inside Passage zwischen Prince Rupert südlich von Alaska und Port Hardy ganz im Norden von Vancouver Island. Alle 25 Fährverbindungen von BC Ferries an der Westküste British Columbias findest Du auf dieser Karte.
Von den Vereinigten Staaten
Von den USA aus gibt es zwei Fährverbindungen nach Vancouver Island: Die Linie Black Ball Ferry Line verkehrt je nach Saison zwei- bis viermal täglich mit der Coho zwischen Port Angeles auf der Olympischen Halbinsel in Washington und Victoria auf Vancouver Island. Die Fahrzeit beträgt 90 Minuten. Die Kosten für eine einfache Fahrt mit PKW und zwei Insassen liegen etwa bei 100 Euro. An den Komfort der BC Ferries-Fähren reichst Du hier allerdings nicht heran.
Eine reine Fußgängerfähre ist die Victoria Clipper zwischen Seattle und Victoria. Sie bringt Dich einmal täglich in knapp drei Stunden Fahrzeit und ab etwa 120 Euro auf die Insel. Ähnlich wie Fluglinien bietet sie drei verschiedene Klassen mit unterschiedlichem Komfort und Service. Die Route der Fährfahrt ist spektakulär und ein Erlebnis für sich.
Anreise mit dem Flugzeug
Auch mit dem Flugzeug kommst Du natürlich nach Vancouver Island. Der Victoria International Airport ist nach Passagierzahlen der elftgrößte Flughafen Kanadas. Er liegt etwa 25 Kilometer nördlich der Stadt unweit des Fähranlegers Swartz Bay. Air Canada fliegt z.B. Nonstop von Vancouver, Toronto, Calgary oder Edmonton in British Columbias Hauptstadt, Alaska Airlines verbindet Seattle und Victoria. Mietwagenstationen gibt es natürlich auch am Flughafen:
Eine spektakuläre Möglichkeit nach Vancouver Island zu fliegen ist das Wasserflugzeug. Mit Nordamerikas größter Wasserflugzeug-Airline Harbour Air kommst Du täglich in enger Taktung von Vancouver nach Victoria. Auch der Hafen von Nanaimo wird mehrmals täglich angeflogen. Diese Strecke wird ebenfalls von Seair Seaplanes angeboten. Preise für einen einfachen Flug beginnen ab etwa 70 Euro. Die Flugzeit beträgt etwa 20 Minuten.
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Highlights auf Vancouver Island
Victoria – Die Hauptstadt von British Columbia
Victoria, die Hauptstadt der kanadischen Provinz British Columbia, liegt an an einer kleinen Bucht am Südzipfel von Vancouver Island (google maps). Die Stadt besticht durch ihre charmante Mischung aus kolonialer Eleganz, modernem Lifestyle und maritimem Flair. Ihre Lage am Pazifik, umgeben von einer spektakulären Küstenlandschaft, macht sie zu einem der schönsten Reiseziele Kanadas.
Victoria wurde 1843 als Handelsposten der Hudson’s Bay Company gegründet. Sie ist nach Königin Victoria benannt und war einst das Zentrum des Pelzhandels. Mit dem Goldrausch in den 1850er Jahren erlebte die Stadt einen rasanten Aufschwung.
Der britische Einfluss geht auf den Status der Insel als britische Kronkolonie und die frühen Siedler zurück, die mehrheitlich aus Großbritannien kamen. Dies prägte die Architektur mit ihren viktorianischen Häusern, imposanten Gebäuden und liebevoll angelegten Gärten. Auch kulturelle Traditionen wie der Nachmittagstee und die Verwendung von roten Doppeldeckerbussen wurden übernommen und prägen das Stadtbild bis heute.
Der malerische Hafen Inner Harbour ist das Herz von Victoria. Hier liegen die historischen Gebäude wie das prächtige Parlamentsgebäude mit seiner beeindruckenden Kuppel und das legendäre Fairmont Empress Hotel, wo Du mit tollem Blick auf den Hafen einen traditionellen Afternoon Tea genießen kannst.
Die Atmosphäre der Stadt wird Dich bei einem Spaziergang entlang der Hafenpromenade gleich in Ihren Bann ziehen. Unentwegt fahren Boote und Wassertaxis ein und aus und starten und landen die Wasserflugzeuge. Abends verzaubern Lichterketten die Uferpromenade und das Parlamentsgebäude erstrahlt in seiner berühmten Beleuchtung.
Du kannst auch eine geführte Tour im Kayak machen, bei der du den Hafen und seine Umgebung vom Wasser aus erkunden kannst. Oder Du schaust Dir Victoria und Umgebung bei einem spektakulären 30-minütigen Rundflug mit dem Wasserflugzeug an, Start und Landung im Inner Harbour inklusive.
Ein weiteres Highlight ist das Royal BC Museum, das nur wenige Schritte vom Hafen entfernt liegt. Hier tauchst du tief in die Geschichte und Kultur von British Columbia ein. Neben historischen Ausstellungen gibt es auch beeindruckende naturkundliche Sammlungen.
Kurz dahinter beginnt der Beacon Hill Park (google maps). Der über 70 Hektar große viktorianische Stadtpark ist wunderschön angelegt. Neben Teichen, Gärten und Sportplätzen fidest Du hier auch den höchsten freistehenden Totempfahl der Welt und das Mile 0-Denkmal des Transcanada Highway.
Ein kurzer Spaziergang vom Inner Harbour aus oder eine Fahrt mit dem Wassertaxi bringt dich zur Fisherman’s Wharf. Dieser lebendige Ort ist eine Mischung aus Fischmarkt, Wohngebiet und touristischem Hotspot. Die schwimmenden Häuser in allen erdenklichen Farben sind ein beliebtes Fotomotiv.
Hier kannst du frisch zubereitete Meeresfrüchte genießen. Die Fischbuden und kleinen Restaurants bieten alles von Fish and Chips bis zu Austern. Besonders beliebt sind die Fisch-Tacos – ein echter Leckerbissen!Neben dem Essen gibt es viel zu entdecken. Oft kannst du Robben und andere Meerestiere sehen, die sich in der Nähe des Kais tummeln.
Wenn du Lust auf Shopping hast, findest du kleine Läden, die Kunst, Schmuck und handgemachte Souvenirs verkaufen. Fisherman’s Wharf ist auch ein idealer Ausgangspunkt für Walbeobachtungstouren, die zu den absoluten Highlights eines Besuchs in Victoria gehören und die wir Dir gleich noch ganz ausführlich vorstellen.
Die Butchart Gardens (google maps) sind ein weltberühmtes Gartenparadies und eine der meistbesuchten Attraktionen auf Vancouver Island. Die Gärten liegen etwa 20 Kilometer nördlich von Victoria auf halber Strecke zum Swartz Bay Fährterminal. Die Geschichte der Gärten reicht bis ins Jahr 1904 zurück. Jennie Butchart verwandelte damals einen alten Kalksteinbruch in ein blühendes Paradies. Heute erstreckt sich die Anlage über 22 Hektar und bietet das ganze Jahr über spektakuläre Pflanzen und Blumen.
Beginne deinen Rundgang im Sunken Garden. Diese beeindruckende Anlage liegt in der ehemaligen Grube des Steinbruchs und ist das Herzstück der Butchart Gardens. Weiter geht es zum Rosengarten, wo im Sommer Hunderte von Rosen in voller Pracht stehen.
Im japanischen Garten kannst du dich von der Ruhe und Eleganz verzaubern lassen. Der italienische Garten bietet dir dagegen ein mediterranes Flair mit Brunnen und perfekt geschnittenen Hecken. Egal, wohin du gehst, die Farben und Düfte sind überwältigend.
Im Winter verwandeln sich die Butchart Gardens in ein Lichtermeer. Zur Weihnachtszeit gibt es aufwendige Dekorationen und sogar eine Eislaufbahn. Im Sommer locken Open-Air-Konzerte und Feuerwerke. Es gibt auch Cafés und Restaurants, die regionale Spezialitäten anbieten.
Etwa 20 Fahrminuten weiter nördlich liegt kurz vor dem Fährterminal Swartz Bay das charmante kleine Küstenstädtchen Sidney (google maps). Der Ort wird nicht nur als „Gateway to the Gulf Islands“ bezeichnet, sondern auch als „Booktown“. Hier kannst du durch zahlreiche unabhängige Buchhandlungen schlendern und wahre Schätze finden.
Ein weiteres Highlight ist der wunderschöne Hafen, wo Du oft Seelöwen beobachten kannst. Außerdem siehst Du von hier bei klarer Sicht die beiden Vulkane Mount Baker und Mount Rainier auf dem amerikanischen Festland. Das The Sidney Hotel & Spa liegt hier direkt am Pier und bietet tolle moderne Zimmer mit Blick auf das Meer.
Hotels in Victoria
- Abigail’s Hotel: das am besten bewertete Hotel in Victoria. Mischung aus Luxus-Hotel und B&B mit 30 Zimmern in einer Villa aus den Dreißiger Jahren. Zentrale Lage und nur drei Blocks vom Inner Harbour entfernt.
- The Magnolia Hotel & Spa: mehrfach ausgezeichnetes 4-Sterne Boutique Hotel mit 64 Zimmern mitten in Downtown.
- Hotel Grand Pacific: Am Inner Harbour gelegenes 4-Sterne Hotel mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Zimmer mit kleinem Balkon.
- Oswego Hotel: sehr gut bewertetes Hotel in einer ruhigen Seitenstraße am Hafen. Alle Zimmer verfügen über eine vollausgestattete Küche.
- Fairmont Empress Hotel: das imposante viktorianische Gebäude des historischen 5-Sterne Luxushotels direkt am Inner Harbour ist selbst ein Wahrzeichen Victorias. Der traditionelle Nachmittagstee hier mit Blick auf den Hafen ist legendär.
- Best Western Plus Inner Harbour: 3-Sterne Hotel in ruhiger Seitenstrasse hinter dem Inner Harbour. Meist sehr gute Preise und das Frühstück ist inklusive.
Whale Watching-Tour vor Victoria
Victoria ist einer der besten Orte der Welt für Walbeobachtungen. Warum? Hier in der sogenannten Salish Sea – dem Meeresgebiet zwischen Vancouver Island und dem US-Bundesstaat Washington – tummeln sich verspielte Orcas, majestätische Buckelwale und sogar Grauwale. Dank der reichen Nahrungsgründe in der Juan-de-Fuca-Straße sind die Chancen, Wale zu sehen, beeindruckend hoch.
Die Hochsaison für Whale Watching auf Vancouver Island ist von Anfang Mai bis Ende Oktober. Es gibt in Victoria eine Vielzahl verschiedener Anbieter. Durch den großen Wettbewerb sind die Preise außerordentlich gut. Durchgeführt werden die Touren mit verschiedenen Arten von Booten und Schiffen: großen geschlossenen oder halboffenen Schiffen, schnellen Katamaranen oder Zodiaks (Schlauchbooten).
Eagle Wing Tours aus Victoria ist seit 2007 der bei Tripadvisor bestbewertete Anbieter von Whale Watching-Touren. Und soviel sei vorweggenommen: auch wir waren absolut begeistert! Nicht nur von der Tour selbst (von der wir gleich ausführlich berichten), sondern auch der Attitüde und dem Spirit, welchen sich Chef Brett und sein Team auf die Fahne geschrieben haben.
Ziel ist es nämlich, jeden Gast auf den Touren so über die Tier- und Pflanzenwelt des Ozeans aufzuklären, daß er in seinem täglichen Leben nachhaltigere und umweltbewußtere Entscheidungen trifft. Jeder Gast wird als VIP gesehen, der durch das Erlebte und Gelernte an Bord die Inspiration hat für den Schutz und die Gesundheit der Meeresökosysteme einzutreten, egal wo er lebt. Eagle Wing Tours sind aktives Mitglied der Pacific Whale Watch Association und halten sich streng an die Richtlinien verantwortungsbewußter und respektvoller Walbeobachtung.
Sie waren auch die ersten der Branche, die „1% for the Planet“ beigetreten sind und sich verpflichten, 1% ihres Umsatzes dem Umweltschutz zugutekommen zu lassen. Sie betreiben ihre Boote CO2-neutral und mit der pro Gast erhobenen „Wildlife-Fee“ unterstützen sie regionale Meeresschutz- und Forschungsmaßnahmen.
Die etwa vierstündige Tour Victoria Half-Day Whale and Wildlife Cruise wird im Sommer zweimal täglich angeboten. Sie ist mindestens 30 Minuten länger als die Touren der Wettbewerber. Du kannst auswählen, ob Du die Fahrt im offenen oder im halboffenen Boot machen möchtest. Die Erfolgsquote für Walsichtung liegt bei unglaublichen 98%. Eagle Wing Tours garantiert, daß Du bei erfolgloser Ausfahrt eine weitere Gelegenheit zur Walbeobachtung kostenlos erhältst.
Wir haben eine Tour um 9 Uhr morgens gebucht und laufen bei strahlendem Sonnenschein pünktlich von unserem Hotel los. Das Familienunternehmen hat seinen Standort in der wunderschönen Fisherman’s Wharf (google maps) westlich von Downtown.
Der Check-in verläuft schnell und wir bekommen mit unserem Boarding-Pass noch eine 10%-Ermässigung bei allen Restaurants an der Fisherman’s Wharf. Kurz vor Abfahrt unseres Bootes gibt es von der sehr symphatischen Ryleigh, die heute unsere Walexpertin an Bord ist, ein paar Sicherheitshinweise und wir bekommen wasserfeste und winddichte Hosen und Jacken ausgehändigt. Dann besteigen wir unser Boot, die sehr moderne offene „Wildcat 4“.
Neben Ryleigh gehören heute auch Chef Brett, Kapitän Pete und Meeresexpertin und Fotografin Chrystelle zu unserer Crew. Nachdem wir aus dem Hafengebiet herausgefahren sind nehmen wir schnell Fahrt auf und trotz strahlendem Sonnenschein sind wir nun dankbar für die Jacken und Hosen. Es geht flott Richtung San Juan Islands.
Ryleigh vermittelt zwischendurch immer wieder hochinteressantes Wissen aus der Meeresbiologie und der Flora und Fauna der Region. Kurz vor Sidney Island stoßen wir schließlich auf eine Gruppe von Killerwalen in der Ferne. Pete verlangsamt sofort die Fahrt und stellt schließlich den Motor ab, als wir den Mindestabstand zu den Tieren erreicht haben. Drei Orcas jagen Robben, die auf einem kleinen Felsen im Meer liegen. Wow, was für ein Erlebnis – kaum zu beschreiben!
Mit unseren Ferngläsern, die an jedem Platz bereitliegen, beobachten wir dieses unglaubliche Naturspektakel. Die Crew erklärt währenddessen die Lebensweise und das Sozialverhalten dieser faszinierenden Tiere. Eine knappe Stunde halten wir uns bei den Orcas auf. Zwischendurch kreisen immer wieder Weißkopfseeadler über unsere Köpfe. Dann drehen wir ab und fahren vorbei an der Discovery Island und dem Race Rocks Lighthouse in die Juan de Fuca Strait zwischen Vancouver Island und dem US-Bundesstaat Washington.
Die Atmosphäre hier auf dem Wasser und die Ausblicke auf die Küste sind unbeschreiblich. Die ganze Zeit halten wir aber auch mit unseren Ferngläsern Ausschau nach den ikonischen Wasserfontänen, die die Buckelwale ausstoßen. Im Gegensatz zu Orcas sind diese Tiere Einzelgänger. Es dauert gar nicht so lange, bis wir tatsächlich den ersten Buckelwal sehen. Was für gigantische Tiere! Das Gefühl, Humpback Whales in ihrem natürlichen Lebensraum zu erleben, ist unbeschreiblich!
Eine ganze Weile bleiben wir auch in diesem Gebiet. Auf unserem Weg zurück sehen wir noch See-Elefanten und Seehunde. Nach etwa vier Stunden auf dem Wasser sind wir um 13 Uhr zurück am Anleger in der Fisherman’s Wharf. Caro und ich sind uns einig, daß diese Tour eines der besten Erlebnisse unseres Reiselebens war. Vielen Dank an Brett und sein Team, die das dazu gemacht haben!
Chrystelle hat während der Tour die ganze Zeit fleißig mit Profi-Ausrüstung und Teleobjektiv fotografiert. Ihre besten Fotos unseres Trips haben wir am nächsten Tag in unserem email-Postfach. Es sind sensationelle Aufnahmen und eine tolle Erinnerung! Deine Tour buchst Du einfach und sicher hier bei Viator oder GetYourGuide:
- Victoria Whale & Wildlife Cruise mit Eagle Wing Tours
- Whalewatching-Touren mit Eagle Wing Tours bei GetYourGuide
Die Preise für die Tour liegen um 120 Euro pro Person. Deine Buchung kannst Du bis 24 Stunden vorher kostenlos stornieren.
Tofino, Ucluelet und Pacific Rim National Park – die wilde Westküste
Eine ernsthafte Erkundung Vancouver Islands ohne den Besuch der wilden Westküste zwischen Tofino (google maps) und Ucluelet (google maps) ist praktisch undenkbar. Neben den beiden Orten selber zieht hier vor allem die Long Beach Unit des Pacific Rim National Park Reserve jährlich etwa eine Million Besucher an. Die kilometerlangen Sandstrände mit den unmittelbar dahinterliegenden Regenwäldern sind von außergewöhnlicher Schönheit. Der Highway 4 ist die einzige Straße in dieses Gebiet und führt über etwa 130 Kilometer von der Ost- an die Westküste.
Pacific Rim National Park Reserve – Long Beach Unit
Das Pacific Rim National Park Reserve ist nach den Parks Banff und Jasper der drittmeist besuchte kanadische National Park. Seit 2001 trägt der Park den Status „Reservat“, um die Mitbestimmung und Nutzungsrechte der First Nations umzusetzen. Er besteht aus drei Teilen: West Coast Trail (google maps) im Süden zwischen den Orten Port Renfrew und Bamfield ist mit 75 Kilometern Länge eine der bekanntesten (und härtesten) Wanderrouten Kanadas. Daran schließen nördlich die etwa einhundert Inseln der Broken Group Islands im Barkley Sound an. Dieses Gebiet ist nur per Boot zu erreichen. Im Norden schließlich liegt zwischen Tofino und Ucluelet der bekannteste (und am besten zu erreichende) Teil des Parks: die Long Beach Unit.
Die endlosen Sandstrände erstrecken sich über eine Länge von etwa 16 Kilometern. Der Highway 4 zwischen Tofino und Ucluelet verläuft parallel zur Küste und macht alle Abschnitte der Long Beach Unit (Karte) perfekt erreichbar. Parkplätze sind fast überall in großer Zahl vorhanden. Eine Übersicht der Eintrittsgebühren findest Du hier. Es gibt vier Visitor Center, wovon das Pacific Rim Visitor Centre (google maps) das Größte ist und ganzjährig geöffnet hat.
Die Long Beach Unit beginnt im Norden unweit des Tofino Airports mit der Schooner Cove. Vom Parkplatz aus gelangst Du auf einem etwa 2 Kilometer langen Trail über Holzstege und durch Wald zu dieser Bucht und dem meist ruhigen und abgeschiedenen Strand.
Es folgt der Long Beach, der seinem Namen alle Ehre macht und ein Paradies für Surfer aus aller Welt ist. Die Szenerie mit den mächtigen Wellen ist atemberaubend. Das Meer und der Himmel scheinen hier eins zu werden.
Der Combers Beach ist perfekt für einen entspannten Strandspaziergang. Bei Ebbe findest Du in den Gezeitentümpeln Seesterne und Anemonen.
Der Rainforest Trail führt rechts und links vom Highway 4 auf Holzstegen durch einen Regenwald mit Zedern und moosbewachsenen Hemlocktannen und lohnt einen kurzen Besuch.
Der nahtlos anschließende Wickaninnish Beach ist ebenfalls sehr beliebt bei Surfern. Das überall herumliegende Treibholz sorgt für phantastische Fotomotive. Am südlichen Ende des Strandes bietet das Kwisitis Visitor Centre spannende Einblicke in die Geschichte der Region und der First Nations. Die Nuu-chah-nulth leben seit Tausenden von Jahren hier und ihre tiefe Verbundenheit zur Natur ist überall spürbar.
Über den nach diesen Ureinwohnern benannten Trail gelangst Du vom Visitor Centre schließlich zum südlichsten Abschnitt der Long Beach Unit: der Florencia Bay. Der Strand in der Bucht ist meist recht einsam und wunderschön! Entlang des Trails liegen noch die beiden kleinen traumhaft schönen Strände Lismer Beach und South Beach, die Du höchstwahrscheinlich komplett für Dich allein haben wirst
Das Wetter hier an der Westküste von Vancouver Island kann sich in kürzester Zeit radikal ändern: von strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel zu diesig, regnerisch und grau in ein paar Minuten. Wir haben das selbst mehrfach erlebt.
Tofino – das charmante Küstendorf am „Ende der Welt“
Tofino (google maps) ist neben Victoria der vielleicht bekannteste Ort auf Vancouver Island. Das kleine Dorf mit seinen etwa 2.500 Einwohnern hat eine reiche und faszinierende Vergangenheit. Die Gegend war ursprünglich die Heimat der Nuu-chah-nulth First Nations, die hier seit Tausenden von Jahren lebten. Sie nutzten die reichen Ressourcen des Meeres und des Waldes, um ihre einzigartige Kultur zu entwickeln.
Der Ort selbst wurde nach einem spanischen Kartographen, Vicente Tofiño, benannt. Im 19. Jahrhundert begann die europäische Besiedlung, und Tofino wurde zu einem kleinen Fischer- und Holzfällerdorf. In den letzten Jahrzehnten hat sich der Ort zu einem beliebten Reiseziel entwickelt – vor allem für Naturliebhaber und Abenteurer. So steigt die Einwohnerzahl im Sommer auf das Zehnfache an.
Und das hat seinen Grund! Die Landschaft ist wild und ungezähmt. Umgeben von endlosen Regenwäldern, spektakulären Stränden, kleinen Inseln und dem unendlichen Ozean ist Tofino ein echtes Paradies. Es ist berühmt für seinen entspannten Lebensstil, die freundlichen Menschen und die enge Verbindung zur Natur.
Die Winterstürme, die hier toben, locken Sturmbeobachter aus der ganzen Welt an. Im Sommer ist es der perfekte Ort zum Surfen, Kajakfahren und Wandern. Doch was Tofino wirklich einzigartig macht, ist das Gefühl, dass man am Ende der Welt angekommen ist – ein Ort, an dem die Zeit langsamer vergeht.
Die Marina ist das pulsierende Herz des kleinen Ortes. Die Aussicht auf die umliegenden Inseln ist traumhaft schön. Von hier aus starten die Boote zu Walbeobachtungen, Angeltouren oder Erkundungen der umliegenden Inseln.
In der Marina kannst du frischen Fisch kaufen oder die Einheimischen bei ihrer Arbeit beobachten. Die Stimmung ist lebendig und entspannt. Cafés und kleine Geschäfte laden zum Verweilen ein. Ein Bummel über die Main Street bringt Dich zu dem großen hölzernen Pier, an dem die Wasserflugzeuge anlegen. Hier ist vor allem zum Sonnenuntergang einiges los. Die Atmosphäre ist dann fast unbeschreiblich.
Wir haben hier bei Pizza und Bier einen der schönsten Sonnenuntergänge unseres Lebens gesehen.
Nur wenige Minuten von der Innenstadt entfernt liegt der Tonquin Beach (google maps). Ein kurzer Spaziergang durch einen dichten Wald führt dich zu diesem kleinen, geschützten Strand. Der Sand ist weich, das Wasser kristallklar. Meist ist hier sehr viel weniger los als an den anderen Stränden der Umgebung. Der Tonquin Beach ist auch ein beliebter Ort für Sonnenuntergänge.
Nicht nur wenn du Surfen liebst ist der Cox Bay Beach (google maps) ein Muss. Dieser weitläufige Strand ist bekannt für seine fantastischen Wellen. Die Stimmung an der Cox Bay ist dynamisch und energiegeladen. Der Strand ist von beeindruckenden Bergen und Wäldern eingerahmt, was ihm eine dramatische Kulisse verleiht.
Am südlichen Ende des Strandes führt ein unmarkierter Weg durch den Wald steil hinauf auf den Hügel. Von hier hast Du einen phantastischen Blick über die Küste. Bei unserem Besuch war der Trail allerdings so matschig und rutschig, dass wir nach ein paar hundert Metern abbrechen mussten.
Hotels in Tofino
- Tofino Resort + Marina: direkt an der idylischen Marina gelegen. Alle 63 Zimmer verfügen über einen Balkon mit Meerblick.
- Best Western Plus Tin Wis Resort: etwa vier Kilometer südlich des Ortszentrums am Mackenzie Beach gelegen. Alle Zimmer bieten Meerblick und das Frühstück ist inkludiert.
- Tofino Motel Harborview: kleines Motel am Hafen mit gutem Preis-Leistungs-Verhältnis. Alle Zimmer mit Balkon und Blick auf das Wasser.
- Hotel Zed Tofino: etwa vier Kilometer südlich des Ortskerns gelegenes tolles modernes 3 Sterne-Hotel mit gutem Preis-Leistungsverhältnis
Ucluelet – Natur pur auf dem Wild Pacific Trail
Der kleine Ort Ucluelet (google maps) mit seinen knapp 1.700 Einwohnern liegt etwa 40 Fahrminuten südlich von Tofino. Ucluelet – oder „Ukee“, wie die Einheimischen sagen – bedeutet in der Sprache der indigenen Nuu-chah-nulth so viel wie „sicherer Hafen“. Und das ist kein Zufall! Schon seit Tausenden von Jahren leben die First Nations hier und nutzen die geschützten Gewässer vorrangig zum Fischen. Mit der Ankunft europäischer Entdecker im 19. Jahrhundert begann ein neues Kapitel für die Region. Zuerst kamen Pelzhändler, dann Fischer und Holzfäller. Heute lebt Ucluelet hauptsächlich vom Tourismus und bleibt dennoch ein authentischer und ursprünglicher Ort.
In Ucluelet findest du keine glitzernden Hotels oder riesigen Freizeitparks. Stattdessen gibt es kleine, charmante Unterkünfte, rustikale Fischrestaurants und eine atemberaubende Natur, die alles andere in den Schatten stellt. Besonders berühmt ist Ukee für seine Wale. Jedes Jahr ziehen hier Grauwale vorbei. Auch Seelöwen, Seeotter und Adler kannst du fast garantiert entdecken.
Die Krone von Ucluelets Outdoor-Angeboten ist der Wild Pacific Trail. Die insgesamt etwa 8 Kilometer lange Küstenwanderung teilt sich in verschiedene Abschnitte auf. Der Lighthouse Loop ist der populärste Teil des Hikes und etwa 2,6 Kilometer lang. Der Rundweg ist perfekt, wenn du nur eine Stunde Zeit hast. Am Amphitrite Point steht ein pittoresker Leuchtturm. Von hier führt dich der Trail durch knorrige Wälder an schroffe Klippen mit spektakulärem Blick auf den Pazifik. Alle Wege auf dem Wild Pacific Trail sind flach und für alle Altersgruppen sehr gut zu laufen.
Hotels in Ucluelet
- Bayshore Waterfront Inn: direkt am Yachthafen gelegen und sehr gut bewertet. Zehn Fahrminuten vom Long Beach entfernt.
- Black Rock Oceanfront Resort: direkt am Meer und dem Wild Pacific Trail gelegenes 4-Sterne Hotel mit modernen und geräumigen Zimmern.
Campbell River – Die Lachshauptstadt der Welt
Campbell River liegt an der Ostküste von Vancouver Island an der Mündung des gleichnamigen Flusses (google maps) und ist bekannt als die „Lachshauptstadt der Welt“. Außerdem ist sie ein Magnet für Outdoor-Enthusiasten. Mit einer reichen Geschichte, atemberaubenden Landschaften und einer Vielzahl an Aktivitäten bietet Campbell River reichlich Argumente für einen Stopp auf Deiner Vancouver Island-Rundreise.
Die Geschichte von Campbell River reicht Jahrtausende zurück. Die Ureinwohner vom Volk der Kwakwaka’wakw besiedelten die Region schon lange vor der Ankunft europäischer Entdecker. Ihre reiche Kultur ist bis heute präsent.
Campbell River ist ein Paradies für Outdoor-Aktivitäten. Angeln, Wandern und Kajakfahren sind besonders beliebt. Die Strände in der Umgebung laden zum Spazieren und Entspannen ein. Die umliegenden Wälder sind ein Eldorado für Wanderer und Mountainbiker. In der Stadt selbst ist es rund um den Hafen und Fisherman’s Wharf am schönsten. Das Discovery Fishing Pier (google maps) ist vor allem zum Sonnenuntergang ein bezaubernder Ort. Natürlich findest Du auch eine vernünftige Auswahl an Seafood-Restaurants in dieser Gegend. Wir waren im Quay West Kitchen & Catering und absolut zufrieden.
Die Fjorde (Inlets) nordöstlich von Campbell River sind ein Hotspot für Grizzlybären-Touren. Von Ende August bis Mitte Oktober kommen die eindrucksvollen Tiere hier an die Ufer, um Lachse zu jagen und sich ein Polster für den anstehenden Winterschlaf anzulegen. Alle Touren starten mit dem Boot von Campbell River aus. Am Zielort in den Meeresarmen bringen Guides der hier lebenden First Nations Dich dann zu den besten Beobachtungsplätzen und erzählen Dir alles über Grizzlybären und die atemberaubende Landschaft, in der sie leben:
- Etwa achtstündige Tour ins Toba Inlet mit Eagle Eye Adventures Campbell River
- Knapp neunstündige Tour ins Bute Inlet mit Homalco Wildlife & Cultural Tours
Walbeobachtungs-Touren kannst Du selbstverständlich auch von Campbell River aus machen. Mit dem offenen Zodiac-Boot geht es durch die Discovery Passage, wo Du neben Buckel- und Grauwalen auch Orcas, Delphine, Robben und Seelöwen in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten kannst:
- Etwa sechsstündige Bootstour mit Mittagessen mit Eagle Eye Adventures Campbell River
- Knapp vierstündige Bootstour mit Eagle Eye Adventures Campbell River
Alle Touren buchst Du einfach und sicher über GetYourGuide. Eine kostenlose Stornierung ist hier meist bis 48 Stunden vorher möglich.
Hotels in Campbell River
- Comfort Inn & Suites: das am besten bewertete Hotel in Campbell River. Sehr zentrale Lage, moderne Zimmer und inkludiertes Frühstück.
- Naturally Pacific Resort: recht neues 4-Sterne Hotel mit Spa, Restaurant und sehr modernen Zimmern.
- Coast Discovery Inn: zentral am Fähranleger gelegen. Frühstück ist inklusive.
Elk Falls Provincial Park
Der Elk Falls Provincial Park (google maps) liegt nur wenige Fahrminuten westlich von Campbell River. Der Park ist berühmt für seinen beeindruckenden Wasserfall – die Elk Falls – und die spektakuläre Hängebrücke, die dir einen atemberaubenden Blick auf die Schlucht bietet.
Die Wege im Park sind kurz und der Eintritt kostenlos. Die Elk Falls Suspension Bridge wurde erst 2015 eröffnet. Die Ausblicke von ihr in die Schlucht darunter sind grandios und alleine den Besuch wert!
Die Ostküste zwischen Campbell River und Nanaimo
Die Ostküste von Vancouver Island ist ein wahres Paradies für Abenteurer, Naturfreunde und Genießer. Die Strecke zwischen Campbell River und Nanaimo bietet eine perfekte Mischung aus wilden Stränden, charmanten Städtchen und unvergesslichen Naturerlebnissen.
Oyster Bay Shoreline Park
Etwa 15 Minuten südlich von Campbell River liegt der Oyster Bay Shoreline Park (google maps). Hier findest Du einen wunderschönen kleinen Strand mit dem für die Pazifikküste typischen Treibholz. Von hier hast Du herrliche Ausblicke auf die Salish Sea. Bei klarem Wetter kannst du die Berge der Coastal Range am Festland sehen. Das sanfte Rauschen der Wellen und die frische Meeresluft sorgen sofort für Entspannung.
Der Strand ist auch ein beliebter Platz für Vogelbeobachter. Viele Wasservögel wie Reiher und Enten sind hier zu Hause. Mit etwas Glück kannst du auch Seehunde oder Otter im Wasser entdecken. Der Park bietet keine große Infrastruktur, aber genau das macht seinen Reiz aus. Pack dir ein Picknick ein und genieße die Ruhe. Es gibt einfache Parkplätze und ein paar Picknicktische. Mehr brauchst du hier nicht, um eine gute Zeit zu haben.
Seal Bay Park
Ein kleines Stück nördlich des Fähranlegers Comox-Little River liegt mit der Seal Bay (google maps) ein weiterer malerischer Strand. Im Seal Bay Park hast du gute Chancen, Wildtiere zu sehen. Besonders die Seehunde, die dem Park seinen Namen geben, sind oft an der Küste zu entdecken. Mit etwas Glück kannst du auch Adler, Reiher oder sogar Wale beobachten.
Die Wanderwege sind gut gepflegt und für alle Fitnesslevel geeignet. Egal, ob du einen kurzen Spaziergang oder eine ausgedehnte Wanderung machen willst – hier findest du den passenden Pfad. Viele Wege führen zu Aussichtspunkten, von denen aus du die Strait of Georgia und die umliegenden Inseln bewundern kannst.
Qualicum Beach und Parksville
Die Küstenstädte Qualicum Beach und Parksville bieten weite Sandstrände und seichtes Wasser. Familien lieben den Parksville Community Park mit seinem riesigen Spielplatz. Ein Besuch im Milner Gardens & Woodland (google maps) verzaubert mit Blumenpracht und Meerblick.
Wegen ihrer zentralen Lage auf der Insel bieten sich beide Orte auch als Übernachtungsort auf einer Vancouver Island-Rundreise an.
Little Qualicum Falls Provincial Park
Ein kurzer Abstecher auf dem Highway 4 nach Westen führt zum Little Qualicum Falls Provincial Park (google maps). Es gibt zwei Hauptwasserfälle: den oberen und den unteren Fall. Beide sind über gut ausgebaute Wanderwege zu erreichen. Besonders toll ist die Brücke, die sich über die Schlucht spannt. Von hier hast du einen Wahnsinnsblick auf den Fluss.
Nur ein kleines Stück weiter westlich findest Du mit dem Cathedral Grove (google maps) im MacMillan Provincial Park ein weiteres Highlight. Hier wachsen einige der ältesten und größten Douglasien der Welt. Fährst Du nach Tofino kommst Du automatisch hieran vorbei. Ebenfalls am Highway 4 liegen die wunderschönen Seen Cameron Lake (google maps) und Sproat Lake (google maps).
Nanaimo
Nanaimo ist eine lebhafte Hafenstadt und heißt dich mit einem Mix aus urbanem Flair und Natur pur willkommen. Und obwohl es die zweitgrößte Stadt Vancouver Islands ist, ist die Atmosphäre überall entspannt. Vor allem der Spaziergang entlang des Hafens ist spektakulär.
Natürlich gibt es in Nanaimo auch eine große Auswahl an Hotels und Unterkünften. Das Coast Bastion Hotel und das Courtyard by Marriott bieten hier den besten Komfort bei meist fairen Preisen.
Telegraph Cove – das malerische Fischerdorf
Telegraph Cove ist ein ehemaliges Fischerdorf an der Nordostküste von Vancouver Island (google maps). Ursprünglich gab es hier lediglich eine Telegrafenstation, die 1911 eingerichtet wurde, um die Kommunikation entlang der Küste sicherzustellen. Der Name Telegraph Cove leitet sich von dieser Funktion ab. In den 1920er Jahren siedelten sich dann Fischer an und bauten eine kleine Fabrik zum Einsalzen von Lachsen und eine Sägemühle. Die Familien bauten Holzhäuser auf Pfählen entlang der kleinen Bucht.
Engagierte Bewohner verhinderten in den 1980er Jahren den Niedergang des Ortes und schafften die Transformation hin zu einem beliebten touristischen Ausflugsziel und historischen Denkmal. Die alten Häuser sind liebevoll restauriert und mit Holzstegen miteinander verbunden. In der Marina ist Platz für bis zu 130 Boote und Yachten. Das Telegraph Cove Resort bietet Unterkünftsmöglichkeiten verschiedenster Kategorien.
Telegraph Cove ist heute nicht nur berühmt für seine einzigartige Atmosphäre, sondern auch einer der besten Orte der Welt zur Beobachtung von Meerestieren. Besonders bekannt ist die Region für ihre Population von Orcas. Zwischen Mai und Oktober ziehen die Wale durch die Johnstone-Strait. Auch Buckelwale, Schweinswale und Delfine sind häufig zu sehen. Robben und Seeotter tummeln sich in Küstennähe. Geführte Bootstouren bieten atemberaubende Erlebnisse:
- Dreistündige Walbeobachtungs-Tour im Zodiac-Boot mit Prince of Whales Wildlife Adventures
- Dreistündige Whale Watching-Schiffstour mit Prince of Whales Wildlife Adventures
Setzt Du eher auf Deine eigene Muskelkraft bietet sich eine geführte Kayaktour in die Johnstone-Strait an. Die Gewässer sind eher ruhig und geschützt, so dass dies auch ohne Erfahrung möglich ist:
Das nächstgelegene Hotel außerhalb von Telegraph Cove befindet sich in dem kleinen Örtchen Port McNeill etwa 25 Kilometer entfernt: das Humpback Inn Motel mit 24 gemütlichen Zimmern.
Port Hardy – Tor zur Wildnis von Vancouver Island
Willkommen in Port Hardy, dem kleinen Ort am nördlichen Ende von Vancouver Island. Er ist vor allem bekannt als das Tor zur Inside Passage, der spektakulären Fährstrecke nach Prince Rupert. Diese Reise führt dich durch eine Landschaft aus Fjorden, Inseln und Gletschern – ein unvergessliches Erlebnis!
Die Gegend um Port Hardy war ursprünglich die Heimat der Kwakwaka’wakw, eines indigenen Volkes mit einer reichen kulturellen Tradition. Ihre Wurzeln reichen Tausende von Jahren zurück. Noch heute kannst du in der Region zahlreiche Totempfähle und kulturelle Stätten besichtigen, die von ihrer Geschichte erzählen.
Den Namen verdankt der Ort Sir Thomas Hardy, einem britischen Admiral aus dem 19. Jahrhundert. Die ersten europäischen Siedler kamen Ende des 19. Jahrhunderts hierher, angelockt von den reichen Fischgründen und der Holzindustrie. Die Fischerei spielt bis heute eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft.
Die Innenstadt von Port Hardy ist klein, aber charmant. Hier findest du einige Cafés, Restaurants und Geschäfte, in denen du lokale Kunst und Handwerk kaufen kannst. Besonders beliebt sind handgeschnitzte Masken und Schmuck aus Naturmaterialien.
Als Unterkunft hat das Kwa’lilas Hotel ein Quasi-Monopol in Port Hardy und ist entsprechend schnell ausgebucht, gerade auch weil eine Übernachtung vor oder nach der Inside Passage im Ort obligatorisch ist.
Von Port Hardy aus kannst Du auch den Great Bear Rainforest erkunden, eines der größten zusammenhängenden Regenwaldgebiete der Welt. Der Regenwald beheimatet eine einzigartige Flora und Fauna, darunter den seltenen „Geisterbären“. Das Ganze ist allerdings nicht ganz billig: die exklusive viertägige Tour mit dem Wasserflugzeug und Übernachtung in der Great Bear Lodge kostet ab 2.750 Euro pro Person. Aber auch Whalewatching-Touren sind selbstverständlich von hier aus möglich:
Hast Du ein wenig Abenteuerlust und bist mit einem SUV unterwegs kannst Du auf dem Weg zurück von Port Hardy und Telegraph Cove nach Campbell River eine alternative Route fahren. Dafür verlässt Du in dem kleinen Ort Woss den Highway 19 und fährst zum Woss Heritage Park (google maps). Hier steht ein Pavillon mit interessanten Informationen zur Geschichte der Holzindustrie in der Region. Außerdem findest Du zwei historische Züge und dazugehörige Trailer zum Transport von Baumstämmen.
Fährst Du dann weiter aus dem Ort hinaus kommst Du schnell an eine T-Kreuzung. Hier geht es rechts über eine Brücke und dann gleich links auf eine unbefestigte Strasse. Wegweiser oder Ausschilderungen gibt es ab jetzt nicht mehr. Etwa 75 Kilometer führt Dich die Dirt Road nun mit Kurs Südost in das kleine Städtchen Gold River (google maps). Immer wieder zweigen Forest Roads links und rechts ab, was die Orientierung manchmal gar nicht so einfach macht.
Die Landschaft hier hast Du dafür aber praktisch ganz für Dich allein. Wir haben nur an dem malerischen Vernon Lake einen Camper getroffen, ansonsten auf dem ganzen Weg keine Menschenseele.
Nach kanpp zwei Stunden haben wir wieder Asphalt unter den Rädern und fahren auf dem Highway 28 weiter durch den Strathcona Provincial Park in Richtung Campbell River.
Cowichan Valley – das mediterrane Paradies
Das wunderschöne Cowichan Valley (google maps) erstreckt sich entlang des gleichnamigen Flusses und Sees im Süden von Vancouver Island. Es liegt an der Ostküste auf Höhe der vorgelagerten Gulf Islands, etwa eine Autostunde nördlich von Victoria. Eingebettet zwischen dem glitzernden Pazifik und den bewaldeten Hügeln der Cowichan-Range ist das Tal bekannt für seine atemberaubende Landschaft, sein mildes Klima und seine vielseitigen Freizeitmöglichkeiten.
Das Cowichan Valley ist geprägt von sanften Hügeln, grünen Wäldern und fruchtbaren Tälern. Die Region ist durchzogen von Flüssen und Seen, die ideale Bedingungen für Outdoor-Aktivitäten bieten. Der Cowichan River ist ein Paradies für Angler, Kajakfahrer und Naturliebhaber. Der Lake Cowichan, einer der größten Seen auf Vancouver Island, lädt zum Schwimmen, Bootfahren und Entspannen ein.
Dank des mediterran anmutenden Klimas – mit warmen Sommern und milden Wintern – gedeihen hier Weinreben, Obstbäume und Gemüse besonders gut. Das Tal ist eines der wichtigsten Anbaugebiete für Wein und Cider in Kanada. Die Region ist auch ein kulturelles Zentrum der indigenen Völker der Insel. Die Stadt Duncan ist der Verwaltungssitz des Cowichan Valley und bezeichnet sich selbst als „Stadt der Totempfähle“.
Merridale Cidery & Distillery
Die Merridale Cidery & Distillery (google maps) ist ein echtes Highlight im Cowichan Valley. Sie liegt in der Nähe von Cobble Hill, eingebettet in sanfte Hügel und Apfelhaine. Hier wird handwerklich hergestellter Cider angeboten, der aus lokalen Äpfeln produziert wird.
Du kannst an einer Führung teilnehmen, bei denen der Produktionsprozess erklärt wird. Anschließend lädt die Terrasse mit Blick auf die Obstgärten zum Verweilen und Verkosten ein. Oder Du machst einen Spaziergang durch die weitläufigen Apfelbaum-Plantagen, die immer wieder tolle Fotomotive bieten.
Neben Cider bietet Merridale auch Spirituosen wie Gin und Brandy an. Wer Hunger mitbringt, kann im angeschlossenen Bistro regionale Gerichte genießen, die perfekt mit den angebotenen Getränken harmonieren. Besonders empfehlenswert sind die saisonalen Verkostungsmenüs.
Malahat SkyWalk
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis bietet der Malahat SkyWalk (google maps). Dieser spektakuläre Aussichtsturm liegt im Süden des Cowichan Valley und ist leicht von Victoria oder Duncan aus zu erreichen.
Der SkyWalk besteht aus einem 600 Meter langen Holzsteg – dem TreeWalk -, der sich durch den Wald bis zu dem spiralförmigen Aussichtsturm Spiral Tower schlängelt. Von der Plattform aus hast Du 250 Meter über dem Meeresspiegel einen phantastischen 360-Grad-Blick über die Küste, die Inseln in der Salish Sea und die schneebedeckten Berge im Norden.
Für Mutige gibt es eine 20 Meter lange Rutsche, die vom Turm hinunterführt. Oder Du wagst Dich auf das riesige Adventure Net hoch über dem Turm. Wer es entspannter mag, kann den Weg zurück auf dem Steg genießen. Der Malahat SkyWalk ist ein familienfreundliches Ausflugsziel, das Natur und Abenteuer perfekt verbindet. Er ist ganzjährig geöffnet und mit dem Tagesticket darfst Du so lange bleiben und so oft rutschen, wie Du möchtest.
Chemainus – die Stadt der Wandmalereien
Die kleine Stadt Chemainus (google maps) nördlich von Duncan ist für ihre faszinierende Geschichte und beeindruckenden Wandmalereien bekannt. Der Ort wurde 1858 gegründet und hat seinen Namen von einem indigenen Hul’qumi’num-Wort, das „Gebot des Gebens“ bedeutet. Im 19. und frühen 20. Jahrhundert dominierte die Holzindustrie die lokale Wirtschaft. Chemainus war berühmt für seine Sägewerke, die Holzprodukte in die ganze Welt exportierten. Der wirtschaftliche Erfolg brachte jedoch auch Umweltprobleme mit sich. Die Abholzung der umliegenden Wälder hatte gravierende Auswirkungen auf die Natur und die Lebensweise der indigenen Bevölkerung.
In den 1980er Jahren stand Chemainus vor einer Krise. Die Holzindustrie schrumpfte, und viele Arbeitsplätze gingen verloren. Die Stadt musste sich neu erfinden, um zu überleben. In einer mutigen Initiative beschloss die Gemeinde, Kunst als Mittel zur wirtschaftlichen und kulturellen Wiederbelebung einzusetzen. So begann die Transformation von Chemainus in die „Stadt der Murals (Wandmalereien)“.
Die Murals von Chemainus sind das Herzstück der Stadt. Heute zieren über 50 großflächige Gemälde Gebäudewände in der gesamten Innenstadt. Sie erzählen die Geschichte der Region, von der indigenen Kultur über die Ankunft der europäischen Siedler bis hin zu den Herausforderungen der Industrialisierung.
Das erste Wandgemälde wurde 1982 fertiggestellt. Es zeigte Szenen aus dem Leben der Holzarbeiter und wurde schnell zu einer lokalen Attraktion. In den darauffolgenden Jahren wuchs die Sammlung stetig. Die Gemälde sind detailreich und oft lebensgroß. Sie ziehen heute jährlich tausende Besucher an und haben Chemainus zu einem beliebten Ziel für Kunstliebhaber gemacht. Du kannst die Kunstwerke auf eigene Faust erkunden oder an geführten Touren teilnehmen. Die Chemainus Festival of Murals Society kümmert sich um die Pflege und Erweiterung der Sammlung.
Chemainus ist ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie eine Stadt sich neu erfinden kann. Die Verbindung von Kunst, Geschichte und Gemeinschaft hat aus einer ehemaligen Industriestadt ein kulturelles Juwel gemacht. Ein Besuch in Chemainus ist nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch eine Inspiration für die Zukunft.
Fun Facts über Vancouver Island
1. Es gibt mehr Bären als Menschen in einigen Regionen
Vancouver Island ist berühmt für seine große Population an Schwarzbären. In abgelegenen Gegenden der Insel könntest du tatsächlich mehr Bären als Menschen antreffen.
2. Skurrile Attraktion in Coombs
Auf dem grünbewachsenen Flachdach des Old Country Market in Coombs (google maps) pflegen Ziegen den Rasen und sorgen für eine jederzeit gleichmäßige Optik.
3. Die Heimat des größten Douglasienbaums der Welt
Der „Big Lonely Doug“, ein gigantischer Douglasienbaum, ist über 70 Meter hoch und mehr als 1.000 Jahre alt. Er steht stolz in einem Tal nahe Port Renfrew an der Südwestküste der Insel.
4. Es gibt keine Schlangen!
Für alle, die eine Abneigung gegen Schlangen haben: Vancouver Island ist der perfekte Ort! Es gibt keine giftigen Schlangen auf der Insel.
5. Vancouver Island hat ein eigenes Loch Ness Monster
Der Legende nach lebt im Cameron Lake ein mysteriöses Wasserwesen namens „Cammie“. Es gibt Berichte über Sichtungen, und einige behaupten, dass es Ähnlichkeiten mit „Nessie“ aus Schottland hat.
6. Der mysteriöse „Schooner Cove Fluch“
Eine lokale Legende besagt, dass Besucher, die Steine oder Sand aus der Schooner Cove mitnehmen, von Pech verfolgt werden. Viele haben ihre „Souvenirs“ später per Post zurückgeschickt, um den Fluch loszuwerden.
Fazit
Vancouver Island ist ein Traumziel für Naturliebhaber, Abenteurer und Genießer. Ob Walbeobachtungen, Wandern, Wasseraktivitäten oder kulinarische und kulturelle Erlebnisse – die Insel bietet eine unvergessliche Vielfalt. Wer einmal hier war, kehrt oft zurück – verzaubert von der Magie dieser einzigartigen Insel.
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